Die Studie zeigt, dass Gesundheit im Spitzensport vor allem als körperliche Funktions- und Leistungsfähigkeit verstanden wird. Komplementär- und alternativmedizinische Verfahren (CAM) werden laut einer Umfrage von 30,9 % der Athleten direkt genutzt. Wurden vorgegebenen Verfahren abgefragt, gaben allerdings 97,3 % an, dass sie zumindest ein CAM-Verfahren nutzen, dies aber häufig der Schulmedizin zuordnen. Unterschiede in der Nutzung variieren nach medizinischer Betreuung, Geschlecht und Leistungsniveau. Athleten mit medizinischer Betreuung nutzen häufiger Nahrungsergänzungsmittel, Osteopathie, spezielle Funktionskleidung und Entspannungsverfahren. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen, dass Frauen häufiger homöopathische Methoden nutzen, während Männer eher auf Nahrungsergänzungsmittel und Sportgetränke zurückgreifen. Entscheidungen zur Nutzung von CAM-Verfahren treffen Athleten oft selbst, jedoch beeinflussen betreuende Ärzte und Physiotherapeuten die Entscheidung.
Gerbing K-K, Bientzle M, Kimmerle J, Thiel A. Die Nutzung von Komplementär- und Alternativmedizin im Spitzensport. Dtsch Z Sportmed 2013; 64: 103-107. doi:10.5960/dzsm.2012.063