sportärztezeitung
    Facebook YouTube
    Freitag, März 24
    Trending
    • Boxer’s Elbow
    • Rib Stress Injuries
    • Rückenschmerzen
    • Sport und Prävention
    • Return To Play nach Infekten
    • Ashwagandha
    • Ernährungsmedizinisches Intensivseminar Insumed 2023
    • Neue Strategien der Entzündungstherapie
    • Jetzt Print-Abo sichern!
    Facebook YouTube
    sportärztezeitungsportärztezeitung
    • Home
    • Rubriken
      • Therapie
      • Training
      • Operation
      • Ernährung
      • Kardiologie
      • Psychologie
    • Applikationen
    • Experten
      • Autoren
      • Beiräte
      • Expertenprofile
      • Klinikprofile
    • Education & Prophylaxis
      • Termine
      • sportlerzeitung
      • Konzepte & Projekte
      • Studien-Archiv
    sportärztezeitung
    Startseite » Therapie chronischer Schmerzen
    Therapie

    Therapie chronischer Schmerzen

    Dr. med. Jan Holger Holtschmittvon Dr. med. Jan Holger HoltschmittLesedauer: 4 Minuten
    WhatsApp Twitter E-Mail Facebook Telegram Pinterest LinkedIn
    Teilen
    WhatsApp Facebook Twitter LinkedIn E-Mail Telegram

    Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Ursachen nicht nur für Arbeitsunfähigkeiten, sondern auch für Frühberentungen. Man kann sie zweifellos als eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland bezeichnen. Von chronischen Rückenschmerzen sind auch Sportler aus den verschiedensten Sportarten regelmäßig betroffen. 

    Studien zeigen, dass 85 % der Bevölkerungen westlicher Industriestaaten mindestens einmal in ihrem Leben unter so starken Rückenschmerzen leiden, dass sie sich in ärztliche Behandlung begeben müssen. Ein akuter Rückenschmerz ist zweifellos unangenehm und kann stark einschränkend sein, zum wirklichen Problem werden jedoch die chronifizierten Rückenschmerzen. Immerhin leiden in der Bundesrepublik mehr als sechs Millionen Menschen unter chronifizierten Rückenschmerzen. Mehr als drei Millionen Menschen werden jedoch zu schmerztherapeutischen Problemfällen. Der chronifizierte Schmerz verursacht ein riesiges Kostenvolumen im Rahmen der Primär-, Sekundär- und Tertiärkosten. Diese betragen für den Rückenschmerz zusammen mehr als 50 Milliarden Euro in Deutschland pro Jahr. Der wesentliche Unterschied zwischen akutem und chronifizierten Schmerz ist, dass beim akuten Schmerz eine Warnfunktion des Schmerzes vorliegt. Diese Schmerzwarnfunktion ist jedoch beim chronifizierten Schmerz nicht mehr vorhanden. Der Schmerz entwickelt sich zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit. Gerade im Rahmen des Bewegungsapparates spielen jedoch nicht nur strukturelle, insbesondere degenerative Ver­änderungen eine große Rolle, sondern in den Fokus der Überlegung rücken immer mehr die funktionspathologischen Zusammenhänge. Hier sprechen wir mittlerweile von einer eigenständigen Funktionserkrankung. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass in den letzten Jahren die Zahl von Wirbelsäulenoperationen signifikant angestiegen ist. 

    Konservative Optionen multimodal ausschöpfen

    Es gibt zweifelsohne sehr gute Indikationen zum operativen Vorgehen an der Wirbelsäule, wir wissen aber auch, dass bei vielen Eingriffen die Indikation mehr als fraglich ist, insbesondere wenn konservative Maßnahmen nicht ausgeschöpft sind. Die ANOA, die Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädisch manual­medizinischer Akutkliniken, ist eine medizinische / wissenschaftliche Vereinigung von Kliniken, die sich auf die stationäre Komplexbehandlung multifaktorieller Schmerz- und Funktionserkrankungen des Bewegungssystems spezialisiert haben. Die dort eingesetzten individuellen Therapiekonzepte sind explizit nicht operativ und umfassen unter anderem Maßnahmen der manuellen Medizin, der Psychotherapie und anderer wissenschaftlich fundierter schmerzmedizinischer Metholden, die miteinander kombiniert werden. Der ANOA-Verbund umfasst aktuell 29 Akutkliniken in ganz Deutschland. Ziel ist hier eine ganzheitliche Betrachtung und die Entwicklung einer über die Akutbehandlung hinausgehende, nachhaltig wirksame Behandlungsstrategie für die Patienten. Zum Einsatz kommen verschiedene Behandlungspfade, die multimodal im multiprofessionellen therapeutischen Team unter fachärztlicher Leitung eingesetzt werden. Die Grundlage des Behandlungskonzeptes ist eine individualisierte befundorientierte Behandlung auf neuroorthopädischer Grundlage unter Einbeziehung manualmedizinisch / funktioneller, schmerzmedizinischer und psychotherapeutischer Metholden. Zur Verfügung stehen dazu insbesondere zwei multimodale OPS-Strukturen, der OPS 8-977, die multimodale, nicht operative Komplexbehandlung des Bewegungsapparates und der OPS 8-918, die multimodale Schmerztherapie. Im Rahmen des OPS 8-977 ist eine akutmedizinische stationäre Krankenhausbehandlung von mindesten zwölf Tagen voraus­gesetzt. Es werden umfangreiche diagnostische Verfahren eingesetzt, wie die neuroorthopädische Strukturdiagnostik, die manualmedizinische Funktionsdiagnostik, Schmerzdiagnostik und apparative Diagnostik. Bei der apparativen Diagnostik stehen die funktionspathologischen Aspekte im Fokus. Therapeutisch angewendet werden Verfahren der manuellen Medizin, der Reflextherapie, der interventionellen Schmerztherapie und der Psychotherapie. Darüber hinaus müssen mindestens 30 aktive und passive Einzelleistungen aus den Bereichen der ärztlichen Therapien, der Krankengymnastik, der medizinischen Trainingstherapie, der physikalischen Verfahren und von Entspannungsverfahren im Rahmen der Behandlungsdauer durchgeführt werden. Außerdem muss ein therapeutisches Assessment und regelmäßige interdisziplinäre Teambesprechungen durchgeführt werden. Im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie (OPS 8-918) ist ebenfalls eine längere Behandlungsdauer üblich. Dieser OPS ist aufgeteilt in eine Behandlungsvariante mit 7–14 Tagen und einer zweiten Variante, die eine Behandlungsdauer von mehr als 15 Tagen beinhaltet. Eine der Besonderheiten dieses Verfahrens ist, dass hier der psychologisch / psychotherapeutischen Behandlung eine noch intensivere Bedeutung zukommt. 

    Intensive Zusammenarbeit als Schlüssel

    Die multimodalen Verfahren zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass die verschiedenen in die Behandlung involvierten Berufsgruppen, das sind die behandelnden Ärzte, die klinischen Psychologen, die Physiotherapeuten, Masseure, Pflegekräfte und Sozialarbeiter, tatsächlich intensiv zusammen arbeiten und sich regelmäßig über den individuellen Patienten austauschen. Dies erfordert im Behandlungssetting eine hohe Personaldichte und auch eine gut aufeinander abgestimmte Organisation. Davon profitieren gerade auch Spitzensportler, die unter chronifizierten Rückenschmerzen leiden, was nicht selten ist und die es gewohnt sind, in ihren Vereinen und ihren Teams auf einen guten medizinischen und psychotherapeutischen Background zurückgreifen zu können. Die intensiven Therapiemöglichkeiten in dieser nicht operativen multimodalen Komplexbehandlung ermöglicht eine sehr hohe Therapie­dichte, die in den nicht auf solche multimodalen Verfahren spezialisierten Krankenhausabteilungen so meistens nicht möglich sein wird und auch im ambulanten Behandlungsumfeld nur sehr schwer realisierbar ist. 

    Autoren

    Dr. med. Jan Holger Holtschmitt

    ist Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung für Konservative Orthopädie an der Marienhausklinik St. Josef Losheim am See. Der Facharzt für Orthopädie ist Vizepräsident der ANOA e.V. (Arbeitsgemeinschaft nicht-operativer orthopädisch manualmedizinischer
    Akutkrankenhäuser) und verfügt über eine Vielzahl von Zusatzbezeichnungen, u.a. Rheumatologie, Sportmedizin, Manuelle Medizin und Schmerztherapie (IGOST).

    01/19
    Teilen. WhatsApp Facebook Twitter LinkedIn Telegram E-Mail
    Vorheriger ArtikelUpdate Handball- und Basketballmedizin
    Nächster Artikel AMIS: Minimalinvasive Hüftendoprothetik

    Weitere Artikel aus dieser Rubrik

    Therapie

    Rib Stress Injuries

    von Dr. med. Ulrich Kau
    Therapie

    Rückenschmerzen

    von Carina Müller , Dr. med. Steffen Brenner
    Ernährung

    Neue Strategien der Entzündungstherapie

    von Prof. Dr. Oliver Werz

    Kommentare sind gesperrt.

    Geheimnisvolle Triggerpunkte

    Therapie von Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Schmitz

    Leitlinie Gonarthrose

    Therapie von Dr. med. Andree Ellermann, Prof. Dr. med. Mirco Herbort, Prof. Dr. med. Johannes Stöve , Dr. med. Johannes Flechtenmacher

    Elektromyografie

    Training von Simon Roth

    Arterielle Hypertonie

    Kardiologie von Dr. med. Susanne Berrisch-Rahmel

    Patellaspitzensyndrom

    Therapie von Dr. med. Henning Ott

    Sportmedizin für Ärzte, Therapeuten und Trainer

    Rubriken
    • Therapie
    • Training
    • Ernährung
    • Operation
    • Kardiologie
    • Applikation
    • Psychologie
    Jetzt zum Newsletter anmelden

    Mit unserem Newsletter keine Beiträge und Neuigkeiten mehr verpassen.

    Copyright ©thesportGroup GmbH
    • Impressum
    • Datenschutzerklärung

    Geben Sie oben ein und drücken Sie Eingabe, um zu suchen. Drücken Sie zum Abbrechen Esc.