Fehlbelastungen, Überanspruchungen, Zerrungen oder Verletzungen von Gelenken bzw. der gelenkübergreifenden Muskulatur können zu sogenannten Triggerpunkten führen. Diese sind schmerzhafte Verspannungen oder Verkürzungen, die dazu führen, dass vorgesehene Bewegungsmöglichkeiten von Gelenken und Muskeln nicht ausreichend im Alltag in Anspruch genommen werden.
Triggerpunkte sind weit verbreitet und nichts anderes als Verquellungen/ Verhärtungen angespannter Muskelfasern, die nicht ausreichend durchblutet werden. Die millimetergroßen Muskelhartstränge sind in der Regel knotenförmig tastbar und lösen bei Druck lokale und teilweise auch ausstrahlende Beschwerden/Schmerzen aus. Diese Triggerpunkte können für Fehlbelastungen/-haltungen sowie Ruhe- und Bewegungsschmerzen des Bewegungsapparates verantwortlich sein.
Effektive Therapiemaßnahmen zur Behandlung von Triggerpunkten sind:
- Lasertherapie
- radiale Stoßwellentherapie
- Akupunktur
- Faszienbehandlung mit verschiedenen punktuellen sogenannten „Triggerdingern“ oder Faszienrollen
- Manuelle Therapie
- Osteopathie
- Spezifische Schmerztherapie nach „Liebscher & Bracht
Lasertherapie
Bei der absolut schmerzfreien Lasertherapie wird eine Tiefenwärme mittels gebündelten Lichts zur Aktivierung der Stoffwechselvorgänge in den Zellen angewandt. Die Durchblutung wird dadurch verbessert, Entzündungsprozesse zurückgedrängt, die Mediatorausschüttung der Muskelzellen reduziert und Gewebeschwellungen bilden sich rasant zurück. Der große Vorteil dieser Behandlung ist die absolute Schmerzfreiheit und ein damit verbundenes minimales Behandlungsrisiko.
Stoßwellentherapie
Die radiale Stoßwellentherapie basiert auf mechanischen Druckimpulsen, die schnell ansteigen und kurz andauern. Durch diese eingeleitete Energie kommt es zu einem Tiefenreiz im Gewebe, der ebenfalls die Durchblutung fördert, die Mediatorenausschüttung hemmt und die Selbstheilungskräfte anregt.
Akupunktur
Die Akupunktur beeinflusst und reguliert ebenfalls die Energieflüsse und aktiviert die Selbstheilungskräfte im Organismus. Hierbei werden durch einen mechanischen Reiz abschwellende Botenstoffe ausgeschüttet.
Faszienbehandlung, Rollen, Massage etc.
Mit Hilfe von verschiedenen Faszienrollen oder den neuartigen „Triggerdingern“ können hartnäckige muskuläre Verspannungen gelöst werden. Insbesondere die punktuelle Massage durch Triggerdinger, die an einen Daumen angepasst sind, führt zu einer intensiven Behandlung verspannter Muskelareale. Durch den punktuellen Druck wird der Bereich vermehrt durchblutet, Verspannungen lösen sich und Triggerpunkte verschwinden. Die bearbeiteten und aufgelockerten Muskelstränge tragen zudem auch zur Verbesserung der Mobilität bei, da durch die rückläufige Verkürzung die ursprünglichen Bewegungsausmaße des Gelenkes wiederherbeigeführt werden.
Manuelle Therapie
Die Manuelle Therapie hilft, Funktionsstörungen und schmerzhafte Verhärtungen des Bewegungsapparates der betroffenen Muskulatur und Gelenke mit gezielten und speziellen Handgriffen und Mobilisationstechniken zu lösen und das Zusammenspiel zwischen Gelenken, Nerven und Muskeln wiederherzustellen.
Osteopathie
Der Fokus der Osteopathie liegt auf dem Erkennen, Aufspüren und vor allem Behandeln der Ursachen für die entstandenen Beschwerden. Jedes Körperteil und Organ benötigt zur optimalen Funktionalität ausreichende Bewegungsfreiheit. Ist diese nicht gegeben, entstehen zunächst Gewebespannungen und darauf aufbauend Funktionseinschränkungen sowie Schmerzen. Ziel der Osteopathie ist es, fehlgeleitete Kräfte zu beheben und zu lösen und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht-Methode
Die Basis der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht-Methode (LnB) ist die Annahme, dass die meisten Schmerzen von unserem Gehirn geschaltet werden, wenn die Spannungen in den Muskeln und Faszien zu hoch sind. Das Gehirn will uns dann mit den Schmerzen vor Schäden schützen. Diesem schmerzverursachenden Mechanismus will die LnB-Therapie mit Osteopressur und einer speziell abgestimmten Bewegungstherapie entgegenwirken ihn so beheben.
Autoren
ist Ärztlicher Direktor von Sporthomedic, Sportorthopädische Praxisklinik in Köln, offizielles Medizinzentrum Olympiastützpunkt Rheinland. Er ist Facharzt für Chirurgie mit Zusatzbezeichnungen Sportmedizin und Chirotherapie. Außerdem ist Professor Tobolski Verbandsarzt des Tennisverbandes Mittelrhein sowie ATP-Turnierarzt.