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    Startseite » Die Verantwortung des Mannschaftsarztes in Zeiten der Corona-Pandemie
    Kardiologie

    Die Verantwortung des Mannschaftsarztes in Zeiten der Corona-Pandemie

    Dr. med. Jochen Veitvon Dr. med. Jochen VeitLesedauer: 4 Minuten
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    Foto: © imago images / RHR-Foto
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    Am 10.03.2020 hat die deutsche Eishockey Liga als erste deutsche Profisport Liga auf Grund der Corona Pandemie den Spielbetrieb eingestellt. Dann wurde beschlossen, eine neue Saison am 17.12.2020 zu starten. Doch was bedeutete dies für die Sportler und die Mannschaftsärzte. Exemplarisch am Beispiel eines betroffenen Marathon-Läufers und dem von den Ärzten der deutschen Eishockeyliga mitentwickelten „return to play“ – Protokolls auf Initiative von Herrn Dr. Axel Gänsslen (EHC Wolfsburg), der in dieser Ausgabe gerade vorgestellt wurde, sei ein möglich Vorgehen bei bestehender bzw. durchgemachter SARS-CoV-2 Infektion dargestellt.

    Da das SARS-CoV-2 Virus eine Erkrankung verursacht, die multiple Organe betreffen kann, und ebenfalls, wie wir inzwischen wissen, an verschiedenen Organsystemen bleibende Schäden hervorrufen kann, ist es von essen­tieller ­Bedeutung, den Sportler nach durchgemachter Erkrankung nach Kontrolle eben dieser Organfunktionen an den Sport heran zu führen. Ein 35-jähriger Marathonläufer erkrankte im März an SARS-CoV2. Der Sportler trainierte in den zurückliegenden zehn Jahren durchschnittlich viermal pro Woche mit Läufen, die im Mittel eine Stunde dauerten. Zur Wettkampf Vorbereitung wurden Intervall-Trainingseinheiten eingebaut. In den letzten zehn Jahren erfolgen sechs Marathon-Teilnahmen. Die durchschnittliche Kilometerzeit im Training des Läufers lag vor der Infektion bei 4,50 Minuten. 

    Am 08. März 2020 wurden durch den Patienten auf einer Skireise erste Sym­p­tome in Form von einem Kratzen im Hals bemerkt. Am 13.03. steigerte sich die Symptomatik zu häufigem Räuspern. Am Abend des 13.03. wurde dem Patienten mitgeteilt, dass er im Ski­urlaub Kontakt zu positiv getesteten Personen gehabt habe. Die Infektion des Sportlers wurde am 14.03. mittels PCR-Abstrich bestätigt. Es entwickelten sich weitere Symptome wie körperliche Abgeschlagenheit und der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns. Auch wenn kein Fieber bestand, so fanden sich doch leicht erhöhte Temperaturen, im Mittel 1°C höher als vorher. Der Sportler beschreibt außerdem eine deutliche psychische Belastung durch die mediale Berichterstattung in der Zeit der Quarantäne. Medikamentös wurde Paracetamol gegen die Allgemein-Symptomatik eingesetzt. Innerhalb eines Monats entwickelten sich die Symptome weitestgehend zurück, lediglich die Parageusie/Kakogeusie und Anosmie persistierten. Der Patient fühlte sich auch körperlich belastbar. Deshalb nahm er ohne weitere ärztliche Kon­trolle zu diesem Zeitpunkt sein Lauftraining wieder auf.

    In einer angrenzenden Klinik wurden am 19.06. sowie am 14.08. Laboruntersuchungen durchgeführt. Diese beinhalteten ein kleines Blutbild, ein Dif­ferential-Blutbild, eine Gesinnungs-Diagnostik sowie die Kontrolle von Elektrolyten, Eiweiß, Blutzucker, Transaminasen, Nierenwerten, CRP, AP; LDH, PCHE, CK, Lipase, Albumin, Ferritin und TSH. In der Immunchemie wurde IgG, IgA, IgM, IL-6 und Procalcitonin getestet, in der Infektionsserologie wurde auf SARS-CoV-2-IgG-HB untersucht. Auf Grund der weiterhin bestehenden Geruchs- und Geschmacksstörung wurde ein Hals-Nasen-­Ohren-­ ärztliches Konsil erstellt. Dies blieb jedoch ohne relevanten Befund. Zur Verbesserung der Symptomatik wurde ein Geruchstraining und Zink-sowie Multivitaminpräparate verordnet.

    Return-to-Play Algorithmus

    Auf Grund der bevorstehenden Eishockey Saison und um den damit empfohlenen Return-to-Play Algorithmus einmal komplett exem­plarisch durch zu exerzieren, wurde der Patient nun im November erneut einbestellt. Er wurde gemäß des Protokolls wie bei Sportlern mit mildem Verlauf untersucht. Im erweiterten Labor fand sich nun ein erhöhter Troponin T-Wert (0,019 ng/ml) und ein erhöhtes Pro-Calcitonin (0,20 ng/ml). Die Untersuchung der SARS-CoV-2-AK (IgG) war mit 36,9AU/ml im Vergleich zum Kontrollwert von Juni (64,9 AU/ml) zwar rückläufig, aber immer noch nachweisbar erhöht. Daraufhin wurde zunächst ein Ruhe-EKG angefertigt. Dieses zeigte eine leichte Zunahme einer präterminalen T-Negativierung in den Ableitungen III, afV und V6. In der Zwischenanamnese berichtet der Sportler, der sein Training nach Quarantäne wieder aufgenommen hatte, dass er seit April seine Kilometer-Zeiten nicht weiter als durchschnittlich 5,20 Minuten/km verbessern konnte. Ebenso musste er gelegentlich bei Palpitationen Ausdauerläufe unterbrechen. Es wurde entschieden, gemäß dem Return to Play Protokoll eine Ergometrie anzufertigen. Die Ergometrie konnte auf dem Fahrradergometer bei einer Körpergröße von 179 cm und einem Gewicht von 84,0 kg bis 300 Watt durchgeführt werden. Die Stufendauer betrug drei Minuten, die Steigerung 50 Watt/Intervall. Neben einem hypertonen Blutdruck-Anstieg fand sich eine zunehmende ventrikuläre Extrasystolie ab 250 Watt. In der Erholungsphase imponierten dann supraventriculäre Extrasystolen. Eine Lungenfunktions-Testung und ein Röntgen Thorax blieben ohne wesentlichen pathologischen Befund. Auf Grund der Extrasystolie in den hohen Belastungsstufen und in der Erholung wurde entschieden, den Patienten kardiologisch zu untersuchen. Es sollte überprüft werden, ob die im Vergleich zu den in vorher durchgeführten Ergometrien neu dokumentierte Extrasystolie in Verbindung mit der vom Patienten beklagten Leistungseinbuße auf die statt gehabte CoVid-19-Infektion zurückzuführen ist. 

    Erfreulicherweise blieb das im Marienhospital in Gelsenkirchen durch Herrn Dr. Kandil durchgeführte Kardio-MRT ohne pathologischen Befund, sodass der Sportler ohne Risiko sein Training wieder aufnehmen konnte. Es bleibt unklar, ob die neu aufgezeichnete Extrasystolie Folge der zurückliegenden CoVid-19-Infektion ist oder es sich um einen Zufallsbefund handelt. Auf Grund der hohen Inzidenz von Manifestationen in verschiedenen Organsystemen wird ein Heranführen an den Sport gemäß dem Return-to-play Protokoll dringend empfohlen, um Profi- sowie Hobbysportler vor gravierenden Folgen zu schützen.

    Autoren

    Dr. med. Jochen Veit

    ist Facharzt für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Chirotherapie 
    und Präventivmedizin mit eigener Praxis (gemeinsam mit Frank Emschermann) in Nordwalde. Außerdem ist er Teamarzt der Iserlohn Roosters (Eishockey DEL).

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