Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind bei Sportlern weit verbreitet, wobei 30–50% der Athleten sie verwenden, um nicht nur Verletzungen zu behandeln, sondern auch Symptome von leichten Beschwerden oder Ermüdung zu maskieren. Dies erfolgt oft ohne Rücksicht auf mögliche Nebenwirkungen auf die allgemeine Gesundheit und auf die adaptive Trainierbarkeit. Trotz Aufklärungskampagnen blieb die Verschreibungspraxis hoch, wie Berichte über den Missbrauch während der FIFA-Weltmeisterschaften 2002–2014 zeigen. NSAR können die Heilungsprozesse negativ beeinflussen, indem sie die Proteinsynthese und die proliferativen Heilungsphasen, wie z. B. bei Knochenbrüchen, stören. Zwar kann eine kurzfristige Einnahme von NSAR bei Muskelverletzungen kurzfristige Entzündungen reduzieren und weiteren Gewebeschaden mindern, doch eine längere Einnahme kann nachweislich die Heilung verzögern. Die Studie empfiehlt, den Gebrauch von NSAR unter Aufsicht von Sportärzten zu kontrollieren und bei geringfügigen Verletzungen alternative Behandlungen zu suchen.
Tscholl Ph M, Gard S, Schindler M 2019. A sensible approach to the use of NSAIDs in sports medicine. sems-journal Sport & Exercise Medicine Switzerland. published online on 01.11.2019https://doi.org/10.34045/SSEM/2017/8