Die Beurteilung des Katabolismus eines Patienten in der klinischen Praxis ist eine Herausforderung, kann aber als Orientierungshilfe für Ernährungsinterventionen dienen. Das Harnstoff-Kreatinin-Verhältnis (UCR) spiegelt den Muskelabbau und den Proteinstoffwechsel wider und wird mit dem Risiko einer Überernährung und unerwünschter Folgen in der Intensivmedizin in Verbindung gebracht. Diese Sekundäranalyse der Studie „Effect of Early Nutritional Support on Frailty, Functional Outcomes, and Recovery of Malnourished Medical Inpatients Trial“ (EFFORT) untersuchte den Ausgangswert der UCR und Veränderungen während der Nachbeobachtung bei stationären Patienten mit Risiko für Unterernährung. Ein kataboler Zustand wurde als hoher Ausgangswert der UCR oder ein Anstieg der UCR über 7 Tage definiert. Primärer Endpunkt war die Mortalität nach 30 Tagen.
Ergebnisse: Die Beurteilung des Katabolismus durch UCR-Messungen zu Beginn und Veränderungen während der Nachbeobachtung war mit erhöhter Mortalität und negativen Folgen bei stationären Patienten mit Ernährungsrisiko verbunden. Diese Stratifizierung war jedoch nicht mit dem Ansprechen auf die Ernährungstherapie in der Stichprobe verbunden. Weitere Studien zu den dynamischen Veränderungen des UCR sind erforderlich, um die klinischen Auswirkungen auf Patienten in der Krankenstation besser zu verstehen.
Urea-to-creatinine ratio as a biomarker for clinical outcome and response to nutritional support in non-critically ill patients: A secondary analysis of a randomized controlled trial. Diethelm, Julian et al. Clinical Nutrition ESPEN Volume 67, June 2025, Pages 242-249