GOTS for EMOTION heißt es, wenn sich am 20. und 21. Juni auf dem 39. Jahreskongress der GOTS in Nürnberg Ärzte, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler, Trainer und Sportler einfinden, um sich über Neuheiten in der Behandlung von Sportverletzungen auszutauschen. Als europaweit größter Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen lädt die Deutsch-österreichisch-schweizerische GOTS zu einem der wichtigsten Events in der Branche. Bewegung (Motion) und Emotionen– das sind die wohl wichtigsten Begriffe, wenn es um den Sport geht.
Auf dem Kongress geht es nicht nur um die erstklassige Versorgung von Sportverletzungen, sondern auch um Prävention, Rehabilitation, neueste Therapien konservativ und operativ. Aber auch um die Zusammenarbeit von Sportlern, Trainern, Pädagogen, Ärzten, Therapeuten.
Weiterbildung, Forschung, internationaler Austausch
Der Blick über den Tellerrand ist in der Sportmedizin unerlässlich. Deshalb stehen die Aus- und Weiterbildung, die Forschung und der internationale Austausch unter den sportorthopädisch- und sporttraumatologisch tätigen Medizinern sowie Berufsgruppen aller angrenzenden Fachgebiete im Mittelpunkt der Arbeit der GOTS.
Eines der Hauptthemen auf dem diesjährigen Kongress wird die Medizin im Fußball darstellen. Es geht um Mythen und Fakten, wie zum Beispiel Unterschiedliche Therapiekonzepte bei Muskelverletzungen, OP Techniken Verletzungen des Vorderen Kreuzbands im Profifußball, um Knorpeltherapie & Reha nach Knorpelverletzungen und um Konzepte gegen Kopfverletzungen im Fußball.Spannend werden auch die Referate zum Schmerzmittelgebrauch im Amateurfußball und spezielle Verletzungen im Frauenfußball.
Alles rund um den Fußball
„In unserer Highlight Sitzung zum Profifußball geht es um so wichtige Dinge wie Einblicke in die Teambetreuung und die Arbeit mit Leistungssportlern“, berichtet Kongresspräsident Prof. Dr. Thomas Tischer der derzeit gleichzeitig auch GOTS-Präsident ist. Aber auch der Fußball im Breitensport kommt nicht zu kurz.
Interessant wird es, wenn es um die Sehnenchirurgie geht. Ob Bizepssehnen-Verletzungen, Beckennahe Sehnenabrisse, Probleme mit Quadrizeps- oder Achillessehne, die M. teres Major-Ruptur und vieles mehr – Top-Referenten vermitteln hier wertvolles Wissen nach neuestem Stand.
Sport mit Arthrose und Endoprothesen
Doch es soll auf dem Kongress nicht nur um den Leistungssport gehen. Vielmehr halten viele Konzepte und Therapie-Ansätze aus dem Leistungssport immer zeitnah Einzug im Breitensport. Und so geht es auch um die Frage, wie kann ich mit Arthrose Sport treiben und welcher ist sinnvoll? Außerdem: wie komme ich in meinen Sport zurück mit künstlichen Knie- und Hüftgelenken? Was ist möglich, welche Risiken gibt’s es?
KI, Robotik, Biodaten
Digitale Gesundheitsanwendungen wie moderne Apps zur Nachsorge von Sportverletzungen kommen ebenso zur Rede wie Themen zur Künstlichen Intelligenz, zum e-sport, zur Robotik, zu Biodaten und medizinischer „Fernüberwachung“.
In Kursen und Workshops widmen sich die Ärzte und Sportwissenschaftler Punktonen und Infiltrationen, Tendinopathien, sensorgesteuerter Rehabilitation und der Arthroskopie.
Prävention steht an erster Stelle
Viel Platz und Zeit wird der „Gesundheitsprävention“ im Sport gegeben. Dabei geht es beispielswiese um das Übergewicht und den Bewegungsmangel bei Kindern, um die Rolle der Rumpfstabilität bei Richtungswechseln in Mannschaftssportarten, um Risikofaktoren und Präventionsstrategien für Schulterverletzungen im Überkopfsport und um häufige Verletzungen im Beachhandball.
Sport und Einsatz EXTREM ist der Titel einer Sitzung zur sportmedizinischen Betreuung in der Bundeswehr, beim SEK, in der Polizei, bei Olympia, im Para- und im Berufssport. Die Referenten geben einen umfangreichen Einblick in ihre Bereiche.
Ehrengäste und Highlight-Speaker
Ehrengäste sind in diesem Jahr Prof. Dr. Andreas Imhoff, München, der zum Thema: „Shoulder Instability Across the Life Span – Evolution in the last 40 Years” spricht. Weiterhin Prof. Dr. Yasuyuki Ishibashi, Japan (Präsident der JSOA), mit einem Vortrag zum „Treatment strategy and results for meniscus lesion in anterior cruciate ligament injury“ und MD Nam-Hong Choi, Korea (Past-Präsident der KOSSM), der seine Erfahrungen zur: „Lateral meniscus allograft transplantation“ teilt. Die Highlight Speaker kommen in diesem Jahr aus Deutschland, Italien, den Niederlanden und Luxemburg.
Großer Physio-Day
Beim großen Physio-Day innerhalb des Kongresses geht es um die Biomechanische Funktionsdiagnostik, Physiologische Leistungsdiagnostik und um die Motorische Kontrolle. Bindegewebe, Sehnen, Regeneration, Muskelaufbau, manuelle Therapie und Ernährung sind weitere spannende Felder. Und natürlich – immer wieder das Sportler-Knie.
Freunde & Kollegen treffen
Neben dem wissenschaftlichen und fachlichen Austausch geht es natürlich auch um konstruktive Diskussionen im persönlichen Miteinander. Und so treffen sich dann auch wieder viele „alte“ Kollegen und Freunde auf dem Kongress und der anschließenden Party wieder, die längst in den unterschiedlichsten Regionen tätig sind.
Das vierköpfige Kongress-Führungsteam um Prof. Dr. Thomas Tischer (Kongresspräsident), PD Dr. Milena Pachowsky (Kongresssekretärin), PD Dr. Thilo Hotfiel und Prof. Dr. Christoph Lutter hat derzeit noch alle Hände voll zu tun.
Doch Prof. Tischer ist zuversichtlich: „Mit unserem großen professionellen Kongress-Team, der Unterstützung vieler Kollegen und Freunde werden wir einen hervorragenden Kongress ins internationale Rampenlicht rücken.“