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    Kardiologie

    Return To Play nach Infekten

    Die Rolle des Orthostatischen Tests
    Dr. med. Alexander Tamm , Dr. med. Simon Diestelmeiervon Dr. med. Alexander Tamm , Dr. med. Simon DiestelmeierLesedauer: 5 Minuten
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    Foto: © IMAGO Images / MIS
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    Infektionen des oberen Respirationstraktes haben aufgrund ihrer Häufigkeit von etwa drei Erkrankungen pro Jahr mit einer mittleren Dauer von fünf Tagen [1] sowie potenzieller Komplikationen wie Myokarditis als auch einem erhöhten Risiko muskulärer Verletzungen bei Athleten besondere Bedeutung. Allgemeine Beachtung hat dies insbesondere im Rahmen der Covid-19 Infektion erlangt, gilt jedoch über diese hinaus auch für Influenza- sowie sonstige virale Atemwegsinfektionen. 

    Zum Wiedereinstieg ins Training nach Infekten der oberen Atemwege gab es zunächst limitierte Empfehlungen [2]. Im Fokus der Covid-19 Pandemie wurden dann Empfehlungen zum Wiedereinstieg in sportliche Aktivität publiziert, welche im Zusammenhang mit den Virusvarianten einem ebensolchen Wandel unterzogen waren [3 – 5]. Neben einem individuellen Verlauf bei viralen Erkrankungen ist gerade bei Elite-Athleten aufgrund des zumeist schnelleren Wiedereinstiegs ins Training oder gar Wettkampf eine ebenso individuelle Bewertung sinnvoll. Die ärztliche Beurteilung befindet sich dabei in einem Spannungsfeld zwischen der primären Fürsorge für den Athleten und dem Ziel, einen möglichst schnellen Wiedereinstieg in den Sport zu ermöglichen.

    Monitoring der HRV & Orthostatischer Test

    Als zusätzlicher Parameter kann hierbei das Monitoring der Herzfrequenzvariabilität (HRV) sowie die Durchführung eines Orthostatischen Tests dienen. Diese Messungen werden von Leistungssportlern im Rahmen der Steuerung der Belastungsintensität ohnehin häufig regelhaft durchgeführt, sodass dann auch jeweils individuelle Referenzparameter zum Vergleich verfügbar sind. Der normale Verlauf der Herzfrequenz nach Orthostase zeigt nach der Ruhefrequenz zunächst einen kompensatorischen raschen Anstieg der Herzfrequenz mit anschließender Gegenregulation und nachfolgendem Plateau auf gegenüber der Ruheherzfrequenz im Liegen, leicht höherer Herzfrequenz im Stehen. Veränderungen der Herzfrequenz sowie der HRV spiegeln dabei Veränderungen im autonomen Nervensystem wider. Während Infekten kommt es üblicherweise zu einer erhöhten Herzfrequenz in Ruhe mit eingeschränkter HRV sowie insbesondere zu einem höheren Peak der maximalen Herzfrequenz. Zudem erfolgt nur eine geringere oder sogar gar keine Gegenregulation der Herzfrequenz im Stehen. Infektionen mit Sars-CoV-2 zeigten erfahrungsgemäß abweichend häufig eine gleichbleibende oder sogar erniedrigte Herzfrequenz in Ruhe mit hierbei schon deutlich eingeschränkter HRV. Nach dem Aufstehen besteht jedoch auch hier ein erhöhter Peak sowie anhaltend erhöhte Herzfrequenz im Stehen mit weiterer starker Abnahme der HRV [6].

    Fallbeispiel Profi-Fußballer

    Wir nutzen den Orthostatischen Test im Leistungssport neben der klinischen Einschätzung intensiv zur Steuerung eines individuellen Belastungsaufbaus bei Infekten. Exemplarisch zeigen wir hier den Fall eines Profi-Fußballspielers mit Sars-CoV-2 Infekt. Als Referenz dient ein routinemäßig durchgeführter Orthostatischer Test (Vantage V2 Sportuhr, Polar Electro) mit für den Athleten normaler HRV im Liegen und guter Gegenregulation nach dem Aufstehen (Abb. 1). In der Frühphase des Infektes zeigt sich hier eine erhöhte Herzfrequenz in Ruhe mit eingeschränkter HRV und ausbleibender Gegenregulation nach dem Aufstehen (Abb. 2). In dieser Phase ist keine sportliche Belastung zu empfehlen, da so eine Prolongation des Infektes mit potenziellen Langzeitfolgen möglich ist. Im weiteren Infekt-Verlauf kommt es bei nun niedriger Herzfrequenz und verbesserter HRV im Liegen zu einer leichten Gegenregulation nach dem Aufstehen, allerdings mit noch hoher und weiter steigender Herzfrequenz über die Zeit und verringerter HRV (Abb. 3). Zu diesem Zeitpunkt kann eine leichte, aerobe Belastung gestartet werden. Ein tägliches Moni­toring sowie klinische Parameter entscheiden über die weitere Aufbelastung.Nach überstandenem Infekt zeigt sich der Kurvenverlauf wieder ähnlich zum Ausgangszustand (Abb. 4) mit guter vegetativer Gegenregulation. Eine anaerobe Belastung ist grundsätzlich wieder möglich. In Abhängigkeit von der Schwere des Infektes empfehlen wir, unabhängig vom Erreger, vor Freigabe zum Wettkampf eine vorherige sportkardiologische Diagnostik mit klinischer Untersuchung, Labor und Echokardiographie.

    Abb. 1 Orthostatischer Test aus der Routine in Erholung
    HF Ruhe 50/min, HRV Ruhe 72 ms, HF Peak 85/min, HF Stehen 70/min, HRV Stehen 16 ms
    Abb. 2 Orthostatischer Test am Infektbeginn (Tag 1)
    HF Ruhe 72/min, HRV Ruhe 34 ms, HF Peak 110/min, HF Stehen 111/min, HRV Stehen 2 ms
    Abb. 3 Orthostatischer Test im Infektverlauf (Tag 3)
    HF Ruhe 45/min, HRV Ruhe 82 ms, HF Peak 80/min, HF Stehen 80/min, HRV Stehen 4 ms
    Abb. 4 Orthostatischer Test am Ende des Infekts (Tag 6)
    HF Ruhe 46/min, HRV Ruhe 97 ms, HF Peak 78/min, HF Stehen 65/min, HRV Stehen 19  ms

    Fazit

    Die Bestimmung der HRV sowie die Durchführung eines Orthostatischen Test sind einfache ergänzende Methoden zur Evaluation des Wiedereinstiegs in sportliche Aktivität nach Infekten. Während viraler Infektionen zeigt sich dabei ein Anstieg der Herzfrequenz in Ruhe, als auch insbesondere ein deutlicher Anstieg der Herzfrequenz nach dem Aufstehen. Die HRV nimmt jeweils deutlich ab. Die Beurteilung der Herzfrequenz im Orthostatischen Test sowie der HRV kann neben den eta­blierten klinischen Parametern ein zusätzliches Tool zur Evaluation des Wiedereinstiegs in sportliche Aktivität sein.

    Literatur

    [1] Svendsen IS et al. Training-related and competition-related risk factors for respiratory tract and gastrointestinal infections in elite cross-country skiers. Br J Sports Med 50 (13), 2016: 809-815.

    [2] Scharhag J, Meyer T. Return to play after acute infectious disease in football players. J Sports Sci. 2014; 32: 1237-1242.

    [3] Elliott N et al. Infographic. Graduated return to play guidance following COVID-19 infection. Br J Sports Med 2020;54:1174-5.

    [4] David Salman et al. Returning to physical activity after covid-19 BMJ 2021;372:m4721

    [5] Steinacker JM et al. Recommendations for return-to-sport after COVID-19: Expert consensus. Dtsch Z Sportmed. 2022; 73: 127-136. ,

    [6] Hottenrott L et al. (2021) Utilizing Heart Rate Variability for Coaching Athletes During and After Viral Infection: A Case Report in an Elite Endurance Athlete. Front. Sports Act. Living 3:612782.

    Autoren

    Dr. med. Alexander Tamm

    ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit Zusatzbezeichnungqualifikation Sportmedizin/Sportkardiologie. Er ist Oberarzt für Interventionelle Herzklappentherapie an der Universitätsmedizin Mainz und internistischer Mannschaftsarzt des 1. FSV Mainz 05.

    Dr. med. Simon Diestelmeier

    ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit Zusatzqualifikation Sportkardiologie. Er ist Funktionsoberarzt der Präventiven Kardiologie an der Universitätsmedizin Mainz und internistischer Mannschaftsarzt des 1. FSV Mainz 05.

    01/23
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