Die Studie untersuchte 889 Patienten mit reseziertem Darmkrebs, die nach abgeschlossener adjuvanter Chemotherapie entweder ein strukturiertes Trainingsprogramm absolvieren oder nur gesundheitsbezogene Materialien erhalten sollten. Die Teilnehmer erhielten einen Übungsleitfaden, der speziell für Überlebende von Dickdarmkrebs entwickelt wurde und arbeiten mit einem PA-Berater (PAC) zusammen, der die Intervention über einen Zeitraum von drei Jahren durchführte. PACs sind zertifizierte Sportspezialisten (z. B. Sportphysiologen, Personal Trainer, Physiotherapeuten), die entweder eine 1,5-tägige Schulung in Edmonton oder bei einem anderen PAC (d. h. nach dem „Train the Trainer“-Modell) erhalten. Ziel der Intervention war es, die körperliche Aktivität im aeroben Bereich in den ersten sechs Monaten um mindestens 10 MET-Stunden/Woche gegenüber dem Ausgangswert zu steigern und diese Veränderung drei Jahre lang aufrechtzuerhalten. Die Teilnehmer konnten Art, Häufigkeit, Intensität und Dauer des aeroben Trainings frei wählen, um das Interventionsziel zu erreichen. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 7,9 Jahren zeigte sich in der Sportgruppe eine signifikant längere krankheitsfreie Überlebenszeit im Vergleich zur Kontrollgruppe (Hazard Ratio für Krankheitsrückfall, neues Primärkarzinom oder Tod: 0,72; 95% CI: 0,55 bis 0,94; P = 0,02). Fünf Jahre nach Behandlungsbeginn lag die krankheitsfreie Überlebensrate in der Sportgruppe bei 80,3% gegenüber 73,9% in der Kontrollgruppe. Acht Jahre später betrug die Gesamtüberlebensrate 90,3% in der Sportgruppe und 83,2% in der Kontrollgruppe. Muskel-Skelett-Nebenwirkungen traten in der Sportgruppe häufiger auf (18,5% vs. 11,5% in der Kontrollgruppe). Insgesamt unterstützt die Studie die These, dass sportliche Aktivität nach der Behandlung von Darmkrebs langfristig vorteilhaft ist.