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    Therapie

    Sprunggelenks­verletzungen

    Multimodaler Ansatz – konservative Therapie und antioxidative Ernährung
    Dr. med. Stefan Pecher , Lukas PecherBy Dr. med. Stefan Pecher , Lukas Pecher6 Mins Read
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    Frick Squeeze-Test Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. Dr. Thomas, Augsburg und Heel GmbH
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    Das Sprunggelenk ist ein wesentlicher Baustein im Bewegungsablauf vieler sportlicher Aktivitäten. Es besteht aus Knochen, Bändern, Muskeln und Sehnen und stellt ein komplexes Zusammenspiel der durch Bänder verbundenen Knochen dar. Dieses Zusammenspiel ermöglicht einerseits eine hohe Beweglichkeit, sorgt andererseits aber auch für Stabilität des Gelenks.

    Aufgrund der Anatomie und Funktion des Sprunggelenks, insbesondere bei Plantar- und Dorsalflexion, treten bei Supinationstraumen häufig Verletzungen im Kapsel-Band-Apparat sowie im Sehnenbereich auf. Laut Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ereignen sich in Deutschland jährlich etwa zwei Millionen Sportverletzungen. Davon machen Sprunggelenksverletzungen ca. 15 % aus. Kontaktsportarten wie Fußball, Basketball und Volleyball sowie Wintersportarten wie Skilanglauf sind dabei besonders häufig betroffen. Komplexe Sprunggelenksverletzungen, wie Bänderrisse, Knochenbrüche oder Kombinationen daraus, sind eher selten. Häufig handelt es sich um Bänderdehnungen und Kapselverletzungen. Die Statistik bei 1.724 Verletzungen des Sprunggelenkes nach ICD in unserer Praxis zeigt, dass 78 % der Verletzungen leicht sind (Verletzungen des Kapselapparates ohne wesentliche Bandrupturen), 14 % mittelschwere Verletzungen (unkomplizierte Bandrupturen, vor allem im Außenbandbereich) und 7 % schwere Verletzungen (mehrfache Bandverletzungen, teilweise mit Beteiligung der vorderen oder hinteren Syndesmose und knöchernen Verletzungen).

    med-lat Aufklappbarkeit
    Talusvorschub Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. Dr. Thomas, Augsburg und Heel GmbH

    Multimodaler Therapieansatz

    Operative Maßnahmen sind bei Sprunggelenksverletzungen eher die Ausnahme, eine mögliche Operationsindikation sollte jedoch individuell geprüft werden, vor allem auch bei Verletzungen des Innenbandkomplexes. Die meisten Verletzungen können konservativ behandelt werden. Wichtig ist jedoch eine fachgerechte und zeitnahe Behandlung, um eine schnelle und dauerhafte Heilung zu gewährleisten. Das „Return to Sports“ hängt entscheidend von der Erstbehandlung und der Mitarbeit des verletzten Sportlers ab. Ein multimodaler Therapieansatz ist von Anfang an notwendig. Er umfasst neben Ruhigstellung und Entlastung auch physiotherapeutische Maßnahmen. Ein weiterer wichtiger Faktor für die schnelle Rückkehr zur vollen Funktionsfähigkeit ist die Ernährung, insbesondere im Hinblick auf die rasche Rückbildung der Schwellung (siehe unten).

    Die Erstbehandlung sollte noch am Unfallort erfolgen. Hier gilt weiterhin die PECH-Regel: Pause, Eis (Kühlung), Kompression (Druckverband) und Hochlagerung. Die Art und das Ausmaß des Hämatoms, insbesondere im Bereich des Außenknöchels, sind kein zuverlässiger Hinweis auf die Schwere der Verletzung. Die Diagnostik sollte zunächst eine ausführliche Anamnese des Unfallgeschehens umfassen. Hier ist auch der Unfallmechanismus von entscheidender Bedeutung hinsichtlich der Einschätzung der Schwere der Verletzung. Eine klinische Inspektion sowie eine Palpation, vor allem hinsichtlich der wesentlichen Schmerzpunkte, ist in jede Untersuchung im Vergleich zur Gegenseite einzubeziehen. Anschließend ist die Stabilität des Gelenkes zu untersuchen. Hierzu eignen sich der anteriore Drawer-Test, der Talar-Tilt Test und die Überprüfung des Talusvorschub, auch bei vorhandener Schmerzsymptomatik, sehr gut. Eine MRT-Untersuchung ist nur bei deutlicher Instabilität und Verdacht auf weiterreichende Bandverletzungen sinnvoll. Dennoch sollte eine Röntgendiagnostik meist durchgeführt werden, um schwerwiegendere Verletzungen wie Risse im Volkmann-Dreieck auszuschließen. Die Ultraschalldiagnostik spielt eine große Rolle in der Erstdiagnostik der Verletzungen des Sprunggelenkes. Jedoch wird diese aufgrund fehlender Ressourcen in der personellen und technischen Ausrüstung in der Erstdiagnostik nur selten durchgeführt.

    Intraartikuläre Flüssigkeit im Sprunggelenk weist auf eine relevante Verletzung des Kapsel-Band-Apparates hin. Nach einer Kapselzerreißung findet sich ein diffuses Hämatom subkutan. Die sonografische Abklärung fibularer Bandläsionen, insbesondere des Ligamentum fibulotalare anterius, des Ligamentum fibulocalcaneare und des vorderen Syndesmosenbandes ist schmerzfrei und umgehend möglich. Eine weiterreichende Erfahrung des Untersuchers ist jedoch notwendig. Bei regelrechter Anwendung ist die sonografische Untersuchung der MRT-Untersuchung sogar überlegen wie von Schricker et al. schon 1987 dargelegt [1].

    Oft erfolgt die Erstversorgung bereits am Wochenende in einer Notaufnahme, inklusive Röntgendiagnostik. Bei nahezu allen Sprunggelenksverletzungen wird eine Versorgung mit einer Orthese durchgeführt. Dies kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, um Schmerzen zu lindern, ist bei leichten bis mittelschweren Verletzungen ohne Instabilität jedoch meist nicht notwendig. Eine Entlastung mit Unterarmgehstützen ist in den ersten Tagen bei nahezu jeder Sprunggelenksverletzung indiziert, um die Schwellung rasch zu reduzieren. Die Gabe von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) ist nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nur kurzfristig zur Schmerz­behandlung sinnvoll. Die Hemmung der Prostaglandinsynthese durch NSAR wirkt sowohl proinflammatorisch als auch antiinflammatorisch und kann den Heilungsprozess deutlich beeinträchtigen. Daher sind wissenschaftlich belegte naturheilkundliche und homöopathische Therapien sinnvoll, um die Abschwellung zu fördern und eine schnellere Belastbarkeit zu ermöglichen. Besonders die Anwendung von beispielsweise Traumeel in Kombination mit Bromelain, Trypsin und Rutosid zeigt anhand zahlreicher Studien eine hohe Wirksamkeit. Eine weitere sinnvolle Therapie ist die PRP-Behandlung, die den Heilungsprozess beschleunigen kann und im Hochleistungssport häufig zum Einsatz kommt.

    Moderates Krafttraining und antioxidative Ernährung

    Ein wesentlicher Bestandteil einer schnelleren Heilung ist eine antioxidative Ernährung. Hier gibt es inzwischen nicht nur Erfahrungswerte, sondern auch wissenschaftlich gesicherte Studien. In der Akutphase einer Sprunggelenksverletzung mit typischer Schwellung und Schmerzsymptomatik haben sich erfahrungsgemäß folgende Nahrungsergänzungsmittel als förderlich für die Rekonvaleszenz erwiesen:

    • 1 g Vitamin C täglich
    • 1 g Omega-3-Fettsäuren täglich
    • 2000 IE Vitamin D täglich
    • Traumeel-Tabletten (3 x täglich)
    • Wobenzym (3 x täglich)
    • Kurkuma 3 g Pulver pro Tag in Verbindung mit Piperin aus schwarzem Pfeffer, um das
      antioxidativ wirksame Curcumin zu lösen und somit die Bioverfügbarkeit zu erhöhen

    Um den Muskelmasseverlust auszugleichen und die Zunahme des Körperfetts während der Trainingspause zu verringern, ist moderates Krafttraining der nicht betroffenen Muskulatur sinnvoll. Moderates Krafttraining wirkt antioxidativ und entschwellend. Zudem sollte ab Beginn der sportlichen Wiedereingliederung eine proteinreiche Ernährung mit einem vollständigen Aminosäurenprofil (“MAP” oder Master Amino Acid Pattern als Kombination der 8 essentiellen vom Körper nicht herstellbaren Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin, L Valin, L- Lysin, L Theronin, L-Methionin, L-Tryptophan) und L-Phenylalanin) angewendet werden. Veganes Protein, wenn es aus verschiedenen pflanzlichen Quellen kombiniert wird, stellt eine vollwertige Alternative zu Whey-Protein dar und ist aufgrund der besseren Verträglichkeit eine empfehlenswerte Option. Polyphenolreiche Ernährung, beispielsweise Heidelbeeren, Himbeeren, grüner Tee, verschiedene Nusssorten und hochwertiges Olivenöl, wirkt ebenfalls antioxidativ. Zur Prophylaxe von Sprunggelenksverletzungen sollten Sportler und Trainer mit entsprechenden Übungen vertraut sein, wie zum Beispiel Wackelbrettübungen, um die muskuläre Stabilität zu verbessern.

    Fazit

    Sprunggelenksverletzungen spielen eine bedeutende Rolle in der Sportmedizin. Die meisten dieser Verletzungen sind unkompliziert, die Behandlung sollte bereits am Unfallort beginnen und multimodal erfolgen, wobei auch eine gezielte Ernährungsplanung sinnvoll sein kann.

    Studien

    • TAASS Studie Gonzales de Vega Traumeel vs. diclofenac to reduce pain and improving ankle mobility after acute ankle sprain , Int J Clin Pract 2013;67(10, 979 – 989)
    • TRAUMED Studie , Gerdesmeyer L Tropical treatment is effective and safe for acute ankle sprains,Journal of clinical medicine 2024;13(3):8

    Literatur

    [1] Schricker T, Hien NM, Wirth CJ (1987) klinische Ergebnisse sonografische Funktionsuntersuchung der Kapselbandläsion am Kniegelenk und Sprunggelenk.

    Autoren

    Dr. med. Stefan Pecher

    ist Facharzt für Chirurgie und Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnungen
    Sportmedizin und Notfallmedizin. 2004 eröffnete er seine eigene Praxis (Praxis Sportmedizin Dr. Pecher) in Fichtelberg. Er ist seit 2001 Teamarzt des Deutschen Skiverbandes und war verantwortlicher Teamarzt Olympischen Winterspiele 2006, 2010, 2014, 2018 und 2022.

    Lukas Pecher

    ist Assistenzarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie im Krankenhaus Düren mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Seit 2022 ist er leitender Teamarzt der deutschen Ski-Nationalmannschaft (Nordische Kombination).
    (Stand 2025)

    03/25
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