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    Ernährung

    Aktivierte Arthrose

    Einsatz von Phytonährstoffen - ein Case Report
    Dr. med. Georg FrieseBy Dr. med. Georg Friese4 Mins Read
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    Ein 69-jähriger Mann stellt sich im Oktober 2023 mit folgenden Beschwerden in meiner Sprechstunde vor: Knieschmerzen bds. bei vorbekannter Gonarthrose. Die Beschwerden sind typischerweise bei Belastung, v. a. beim Gehen oder längerem Stehen. Gelegentlich aber auch in Ruhe. VAS-Score (Visuelle Analog-Scala) von 7.

    Die körperliche Untersuchung zeigt, passend zur Anamnese, deutliche Schmerzen in beiden Knien bei passiver und aktiver Bewegung der Kniegelenke. Sonst äußerlich unauffällig, keine Entzündungszeichen (Schwellung, Rötung oder Überwärmung). 

    Diagnose: aktivierte Arthrose.

    Bestehende Vorerkrankungen: HIV-Infektion im Stadium B1 nach CDC* (seit 1997 bekannt und therapiert), diag­nostiziert über eine Autoimmun-Thrombozytopenie, die unter Anitiretro­viraler Therapie (ART) seit 1997 ohne Rezidive geblieben ist. Der Patient ist äußerst therapieadhärent; ebenfalls bei mir seit 1997 in infektiologischer Behandlung. 

    Zum Zeitpunkt der Konsultation (Routinekontrolle im Rahmen der dreimonatigen Kontrolle der HIV-Infektion) waren die so genannten Surrogatmarker 1.650 CD4-Zellen/µl Blut, entsprechend 50 % CD4-Zellen (hervorragender zellulärer Immunstatus) und die HIV-RNA quantitativ (auch genannt „Viruslast“) < 20 Kopien/ml Serum (unter der Nachweisgrenze). Standardlabor, bis auf eine mittelgradige GGT-Erhöhung mit 110 U/ml und Triglyceride von 287 mg/dl, unauffällig.

    Sonstige Begleiterkrankungen: Hypercholesterinämie (Plaques in den Caro­tiden), Gastroösophagealer Reflux, Insomnie.

    Risikofaktoren: Regelmäßiger (moderater) Alkoholkonsum.

    Medikation: Myditin® 3 mg (Pridinol, Muskelrelaxans) bei Bedarf, Pantoprazol 20 mg 1 x 1 Tbl. pro Tag, Rosuvastatin 20 mg 1 x 1 Tbl. abends, Descovy® (Emtricitabine 200 mg/Dolutegravir 25 mg) 1 x 1 Tbl. plus Isentress® 400 mg 2 x 1 Tbl. pro Tag. als ART.

    Mein langjähriger Patient litt im Alltag sehr unter den bewegungsabhängigen Schmerzen, da er noch weiterhin als Friseur selbstständig tätig ist und somit viel und lange stehen muss. Er war bereits auch zuvor in regelmäßiger orthopädischer Behandlung, bei radiologisch gesicherter Gonarthrose. Hatte dort Physiotherapie-Verordnungen erhalten, NSAR-Therapie gegen Entzündung und Schmerzen, orale Glucosamin-Präparate sowie intraartikuläre Hyaluronsäure-Injektionen. Leider erreichte er, trotz ausgiebiger Therapie, keine signifikante Schmerzreduktion (genaue Schmerzreduktion unter orthopädischer Therapie kann an dieser Stelle nicht detailliert mit VAS-Wert aufgezeigt werden). 

    Versuchsweise schlug ich meinem Patienten die Einnahme von Phytonährstoffen inklusive einer ballaststoffreichen und pflanzlichen Proteinkombination vor (Phytoshake, Insumed), da ich damit schon bei verschiedensten orthopädischen Krankheitsbildern, in Verbindung mit Entzündungsgeschehen, sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

    Therapieempfehlung und Ergebnis 

    Phytoshake oder Phytoshake Berry ­Deluxe einnehmen, gerne auch im Wechsel, zunächst für mindestens drei Monate, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen. NSAR weglassen, nur bei Bedarf (unerträgliche Schmerzen) einnehmen. Nach drei Monaten war der Patient bereits komplett beschwerdefrei (VAS 0). Insgesamt hat er sechs Monate tgl. einen Messlöffel eingenommen. Die letzten drei Monate war eine bedarfsweise Einnehme von NSAR nicht erforderlich. Neben Physiotherapie wurden keine weiteren Behandlungen, auch orthopädischerseits, in diesem Zeitraum durchgeführt. Alle vorherigen Therapiemaßnahmen haben ganz sicher auch zu dem Verlauf beigetragen und sollten immer auch fester Bestandteil eines vollumfassenden Behandlungskonzeptes sein, in dem der Phytoshake ein weiterer wichtiger Mosaikstein sein kann.

    Diskussion

    Die (aktivierte) Arthrose ist ab einem Alter von 50 Jahren ein weit verbreitetes Krankheitsbild, mit einem hohen Leidensdruck aufgrund der chronischen Schmerzen und der damit verbundenen eingeschränkten Mobilität. Insbesondere Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie z. B. eine HIV-Infektion, haben aufgrund einer Silent Inflammation eine höhere Wahrscheinlichkeit von entzündlichen Manifestationen bei Gelenkerkrankungen. Da HIV-Patienten dadurch auch ein 3-fach erhöhtes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis haben, im Vergleich zur HIV-negativen Population ohne zusätzliche Risikofaktoren (!), ist eine Dauergabe von NSAR, welche ebenfalls das kardiovaskuläre Risiko signifikant erhöhen, kontraindiziert. Auch bei Autoimmun-Thrombozytopenie in der Vorgeschichte ist eine Dauereinnahme von NSAR zu vermeiden.

    Deshalb bieten Phytotherapeutika, die Kurkuma, Boswellia, Bromelain, Papain und Anthocyane enthalten, aufgrund ihrer starken antientzündlichen Eigenschaften (vergleichbar mit denen der NSAR, nur ohne die unerwünschten Nebenwirkungen) eine gute Alternative und/oder Ergänzung zu den konventionellen Therapien. Deshalb wurde die orale Phytotherapie mit dem Wirkstoff Kurkumin in die aktuelle S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) im Kapitel 5.10.4 mit aufgenommen. Bei multimorbiden Patienten mit einer langen Medikationsliste lohnt es sich auch bei chronischen Gelenkschmerzen, potenziell auslösende Medikamente auszutauschen oder, wenn möglich, abzusetzen. In unserem Fall wäre das Rosuvastatin ein Thema gewesen. Dieses wurde aber erst nach Beginn der Kniebeschwerden durch den Kardiologen angesetzt und die Beschwerden wurden trotz Statin auch im Verlauf besser. Die HIV-Therapie wurde bereits u. a. wegen der Gelenkbeschwerden lange vor der Gabe des Phytoshakes umgestellt, ohne aber hier eine Besserung der Beschwerden zu erzielen.

    • CDC: Centers for Disease Control (US-Amerikanische Gesundheitsbehörde)

    Autoren

    Dr. med. Georg Friese

    ist Facharzt für Innere Medizin, Infektiologie und Ernährungs­mediziner. Er führt gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Cseke die Hausärztliche Internistische Gemeinschaftspraxis Cseke & Friese in Gießen. Dr. Friese erlangte 2000 die Zusatzqualifikation „Ernährungsmediziner DAEM/DGEM“ und ist auch Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).

    03/24 INSUMED
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