Close Menu
sportärztezeitung
    Facebook YouTube LinkedIn
    • Jetzt Print-Abo sichern!
    YouTube LinkedIn
    sportärztezeitungsportärztezeitung
    • Home
    • Artikel
      • Therapie
      • Training
      • Operation
      • Ernährung
      • Kardiologie
      • Psychologie
    • Health Mediathek
    • Sports Medicine Research
    • Autoren
    • Education
      • Prophylaxis
      • Termine
    • sportlerzeitung
    sportärztezeitung
    Startseite » Regenerative Therapieoptionen
    Therapie

    Regenerative Therapieoptionen

    Ernährungsmodifikation, Supplementierung & Eigenblut
    Dr. med. Robert KocherBy Dr. med. Robert Kocher7 Mins Read
    WhatsApp Twitter Email Facebook Telegram Pinterest LinkedIn
    Foto: © istockphoto.com / Vizerskaya
    Teilen
    WhatsApp Facebook Twitter LinkedIn Email Telegram Copy Link

    Die Betreuung von Spitzensportlern erfordert rasche, möglichst schonende Therapiemaßnahmen. Die Verwendung von Eigenblut (PRP), gegebenenfalls in Verbindung mit Hyaluronsäure, ist aus meiner Erfahrung eine effektive Möglichkeit aus dem Bereich der Regenerativen Medizin, die Rehabilitationszeiten der Sportler deutlich zu verkürzen.

    Zusätzliche therapeutische Maßnahmen inkludieren immer das gesamte therapeutische Umfeld des Spitzensportlers. In der Regel arbeiten versierte Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler, Heil-masseure und Personen, die in den verschiedensten konservativen Therapien gut ausgebildet sind (Kinesio-Tape, Stromtherapie etc.) mit den Spitzensportlern. Um möglichst effektiv mit dem „Medikament Blut“ arbeiten zu können, ist eine Ernährungsanpassung zwingend notwendig. Besonderes Augenmerk gilt dem Arachidonsäure-Stoffwechsel, der Reduktion von Industriezucker und Gluten. Im Bereich der Supplementation werden in der Regel folgende Substrate empfohlen und in der Auswahl an die individuell-therapeutischen Bedürfnisse des Spitzensportlers angepasst:

    Schmerzlinderung:
    Proteolytische Enzyme 500 – 1000 mg/d;
    Weihrauch 1500 – 3000 mg/d;
    MSM 500 – 2000 mg/d

    Entzündung: Omega 3 Fettsäuren 2 – 4 g/d

    Gelenks-, Knorpel-, Sehnen-, und Muskelverletzungen:
    Glukosaminsulfat 200 – 1000 mg/d; Chondroitinsulfat 500 – 1000 mg/d; Hyaluronsäure 100 – 200 mg;
    Natives Kollagen 3 – 5 mg/d;
    Glutamin 3 – 5 g/d

    Fallbeispiele Eigenblut-Therapie

    HY-tissue PRP 2 – 3 x im Abstand von einer Woche plus 1 x Hyaluronsäure (Hymovis, Hyalotend, Hyalgan) je nach Lokalisation

    Fallbeispiel 1: 17-jähriger Golfer (österreichisches Golf Nationalteam)

    • Schulterluxation rechts beim Krafttraining mit partiellem Einriss der Rotatorenmanschette und Labrumläsion 
    • MRT, Röntgen klinische Untersuchung
    • Supplemente, strikte Ernährung nach Plan, Ruhigstellung für 3 Wochen, Physiotherapie ab der 1. Woche nach Verletzung
    • 3 x PRP im Abstand von 7 Tagen, 1 x Hyalotend 
    • Beginn mit Golftraining (Putten, Chippen) nach 6 Wochen
    • Volle Schwünge nach 10 Wochen beschwerdefrei möglich

    Fallbeispiel 2: 23-jährige Profifußballerin (Champions League)

    • AC Gelenksverletzung Tossy III rechts beim Wettkampf
    • MRT, Röntgen klinische Untersuchung
    • Supplemente, strikte Ernährung nach Plan, Ruhigstellung für 3 Wochen, intensive Physiotherapie ab der 1. Woche nach Verletzung Tapeverbände
    • 3 x PRP im Abstand von 8 – 10 Tagen, 1 x Hymovis
    • Lauf- Grundlagenausdauertraining nach 7 Tagen
    • Fußballtraining ohne Kontakt mit Mitspielerin nach 4 Wochen Wettkampf nach 8 Wochen

    Fallbeispiel 3: 19-jährige Snowboard Crosserin

    • Läsion linker Innenmeniskus linkes Knie  
    • MRT, Röntgen klinische Untersuchung
    • Supplemente, strikte Ernährung nach Plan, Funktionstraining und Physiotherapie ab dem 1. Tag nach Verletzung
    • initial 1 x Hyalgan, 3 x PRP innerhalb von 30 Tagen
    • Snowboardtraining nach 21 Tagen 
    • Beschwerdefreiheit nach 30 Tagen
    • Erster Wettkampf nach 5 Wochen

    Fallbeispiel 4: 52-jähriger Tennisspieler (Top 50 in seiner Altersklasse im Worldranking), Mechaniker, selbstständig

    • VKB Ruptur Knie links mit OP 2003; danach 3 x Knie Arthroskopie 2004 – 2011; 
    • 2013 Beginn mit Eigenblutherapie 8 – 10 pro Jahr; 2017 Stammzellentherapie, laufende PRP-Therapie; Bewegungstraining, Supplemente; Patient kann beschwerdefrei Tennis spielen

    Der Patient bestimmt die Qualität seines persönlichen Medikaments

    Die Verantwortung für die qualitative Beschaffenheit des „Medikamentes Blut“ liegt zu 100 % beim Patienten. Der Patient beeinflusst somit eigenverantwortlich maßgeblich den Behandlungserfolg. Blut liefert unbestechliches Feed­­back hinsichtlich der Compliance des Patienten, aber auch der Patientenführung durch den Behandler. (Mehr zur Herstellung finden Sie bei dem Online-Artikel unter sportaerztezeitung.com).

    Insbesondere Schadstoffe und Entzündungsparameter im Blut müssen so gut als möglich eliminiert werden. Hier muss eine langfristige, gut begleitete Lifestyle Modifikation erfolgen.  

    Stufenplan der metabolischen Lifestyle Modifikation

    Zu Beginn der Therapie wird besonders auf den Arachidonsäure-Stoffwechsel Wert gelegt. Der Wegfall von inflammatorisch aktiven tierischen Fetten (insbesondere Schweinefett) ist hier Grundvoraussetzung für ein wirksames „Medikament Blut“. So gelingt es, die Entzündung rasch und nachhaltig allein über die Ernährung zu drosseln. Weitere therapeutische Maßnahmen, wie die Induktion der Autophagie oder Kälte­therapie sind sehr hilfreich beim Verbessern des „Medikamentes Blut“.

    1. Genetik: Nutrigenetik und Informationsgehalt der Nahrung

    Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Optimierung des Blutes ist die Ermittlung des genetischen Ernährungstypus. Dies geschieht in meiner Praxis mittels Genanalyse (HealthBioCare, Univer­sität Wien).

    Exkurs Hintergrund: Nutrigenetik vs Nutrigenomik 

    Unsere Gene chiffrieren einen festgeschriebenen Genetischen Code und dieser hat nachweislich einen Effekt auf die Nährstoffverwertung in unserem Körper. Mittlerweile ist es möglich, dem menschlichen Organismus einen definierten Ernährungstypus zuzuordnen: Kohlenhydrat-Typ, Eiweiß-Typ, Fett-Typ oder Balancierter Ernährungstyp. Stark vereinfacht gesagt liefert diese Typisierung Informationen darüber, welche der drei Makronährstoffe bevorzugt zur Energiegewinnung herange­zogen werden und erlaubt im Umkehrschluss die Feststellung, welche Makronährstoffe nicht bevorzugt konsumiert werden sollten. Mit den Zusammenhängen von Genetik und Ernährung befasst sich die Nutrigenetik. Dieser Typ ist quasi unsere ernährungsbezogene Hardware, mit der wir gezwungen sind, zu leben, welcher wir aber nicht schicksalshaft ausgeliefert sind. Was wir an Nahrung zu uns nehmen, hat einen direkten Effekt auf das Auslesen unserer Gene. Durch bewusste Gestaltung der Ernährung erhalten wir quasi Administratorenrechte und haben die Möglichkeit, die Software, unser Epigenom, zu beeinflussen. Mit bewusster Lebensführung erhält jeder einzelne die Möglichkeit, die Feststelltaste z. B. zu fixieren oder zu lösen und somit die Chance, das volle Potenzial unserer Gen-Hardware auszuschöpfen. Ernährung dient als Signalgeber und liefert weitaus mehr als Energie. Mit der individuell abgestimmten Auswahl der Lebensmittel beschäftigt sich die Nutri(epi)genomik. 

    Wir können also durch gezielte Ernährung die Transkription unserer Gene aktiv gestalten. Diese bildet somit keine Einbahnstraße in der Übertragung genetischer Information von DNA auf RNA, sondern eine epigenetische Modifikation der Art, wie die Information verwertet wird. Um wieder die Metapher zu bemühen: mit der zielgerichteten Auswahl von Nahrungsmitteln wird die Programmierung verändert. Denken Sie hierbei an die Bienenkönigin, die allein durch royale Ernährung gekrönt wird. Es ist die Epigenetik, die sich mit dieser Einflussnahme von Lebensbedingungen, die über die Nahrungsaufnahme hinausreicht, auf das Genom beschäftigt, Stichwort: biolo­gisches Lernen durch Methylierung. Hierbei gilt es, das Potenzial von Methyldonatoren und bioaktiven Nährstoffen zu nutzen (B6, B12, Folat, Cholin, Betain, Polyphenole, Butyrate, DADs, um nur einige zu nennen). 

    Die drei epigenetischen Mechanismen der Genregulierung  

    • Histon-Modifizierungen 
    • DNA Methylierung
    • Nicht kodierende miRNAs (microRNA) können wir selbst sehr gut beeinflussen (Gene-Silencing)

    An der Genregulierung sind viele epigenetisch aktive Enzyme beteiligt. Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wirken direkt auf diese Enzyme, somit direkt auf die Genregulation. Diese Tatsache ermöglicht weitere effektive, therapeutische Maßnahmen.

    2. Feststellen der Funktionellen Fitness des Patienten

    Funktionelle körperliche Fitness – Bewegung – Sport – Therapie 

    Bedeutung, Analyse (FAS Saluzy) und Konsequenzen für den Sportler

    Der Zusammenhang zwischen funktioneller Fitness und positiven, sport­lichen Ergebnissen ist hinlänglich bekannt und dokumentiert. Eine korrekte, sportartspezifisch richtige und bewegungsökonomisch gute Bewegungsausführung ist nur mit einem gut funktionierenden Körper möglich. Diese Funktionsfähigkeit wird durch mehrere Komponenten bedingt: so bedarf es eines optimalen individuellen Gelenkspiels, die großen Bewegungszentren, wie Hüfte, Brustwirbelsäule und Schulter, müssen über eine ausreichende Mobilität verfügen. Funktionell stabile Segmente, wie Körperkern, Kniegelenke und Ellbogengelenke, erzeugen im funktionellen Link­system die nötige Stabilität. Neben den Gelenken muss das Muskelsystem gut zusammenspielen. Muskuläre Verkürzungen, Dysbalancen und die Aktivität der Muskelschlingen müssen exakt erhoben und analysiert werden. Zu guter Letzt spielt die Qualität der Binde­gewebsmatrix ebenfalls eine entscheidende Rolle in der funktionellen Fitness, diese wird an anderer Stelle beschrieben. Funktionelle Untersuchungen, wie der Saluzy-FAS, ermöglichen einen exakten Überblick über das funktionelle Bewegungspotenzial des Athleten. In der Zusammenschau mit sportmotorischen und weiteren medizinischen Untersuchungen kann man ein Überblicksbild eines Athleten in der Bewegung erstellen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage einer punktgenauen Bewegungs- bzw. Trainingsempfehlung sowie die Basis für eventuell nötige therapeutische Schritte.

    3. Standardisierter Ablauf in meiner Praxis mit individueller Adaption

    • Funktionsanalyse inklusive Übungsprogramm (maximal 5 Übungen)
    • Ernährungsmodifikation (idealerweise auf Basis einer Genanalyse)
    • Supplementierung (Entzündung, Schmerz)
    • Physikalische Maßnahmen (Kälte, Wärme, Massage etc.)
    • Eigenblutherapie PRP HY-tissue PRP plus Hyaluronsäure 

    Fazit

    Eigenbluttherapie ist eine sehr erfolgreiche Akut- und Langzeittherapie. Sowohl junge als auch ältere Sportler profitieren sehr von dieser biologischen Therapieform. Eine Therapie nur mit Eigenblut alleine ist nicht so effektiv wie die Kombination mit Lifestyle-modi­fizierenden Maßnahmen. Die Qualität des „Medikamentes Blut“ -und damit der Erfolg der Therapie- hängt sehr vom Lifestyle des Patienten ab, Stichworte Compliance und Adhärenz. PRP in Kombination mit Hyaluronsäure ist eine zusätzliche Verbesserung und gibt dem Arzt mehr therapeutische Möglichkeiten. Regenerative Medizin ist eine Langzeittherapie. Viele Faktoren müssen zusammenspielen, um regenerative Prozesse positiv zu beeinflussen. Besonders wichtig erscheinen hierbei der TGF Beta-Stoffwechsel, der Arachidonsäure-Stoffwechsel, die genetische Analyse des Ernährungstyps und deren praktische Umsetzung sowie eine kontrollierte Bewegungstherapie. Erfolgreiche Regenerative Medizin ist kosten- und zeitintensiv. Erfolgreiche Regenerative Medizin mit Eigenblut erfordert vom Therapeuten und auch vom Patien­ten viel Wissen und Konsequenz und ist sehr nebenwirkungsarm.

    Literatur beim Autor

    Autoren

    Dr. med. Robert Kocher

    ist Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie. Er leitet seine eigene Praxis/Ordination in Judenburg, Österreich. Dr. Kocher ist seit 17 Jahren Verbandsarzt des Österreichischen Golfverbandes und betreut mehrere Nationalteams, u.a. Nordische Kombination Deutschland, Skisprungnationalteam Damen Österreich & Finnischer Golfverband.

    04/22
    Share. WhatsApp Facebook Twitter LinkedIn Telegram Email
    Previous ArticleRegenerative Ernährungsmedizin bei Gonarthrose
    Next Article Wirbelsäule

    Weitere Artikel aus dieser Rubrik

    Therapie

    sports.medicine.newspaper 2025

    By Angie Sarka
    Therapie

    Neues aus der Arthroseforschung

    By Dr. rer. nat. Wolfgang Feil
    Therapie

    Early Postoperative Combined Physical Therapy Following Hamstring Tendon Refixation

    By Dr. med. Tobias Würfel , Peter Stiller

    Neueste Beiträge

    Sturzprophylaxe

    Training Lisa Könings , Andreas KöningsBy Lisa Könings , Andreas Könings

    sports.medicine.newspaper 2025

    Therapie Angie SarkaBy Angie Sarka

    Neues aus der Arthroseforschung

    Therapie Dr. rer. nat. Wolfgang FeilBy Dr. rer. nat. Wolfgang Feil

    Early Postoperative Combined Physical Therapy Following Hamstring Tendon Refixation

    Therapie Dr. med. Tobias Würfel , Peter StillerBy Dr. med. Tobias Würfel , Peter Stiller

    Achilles tendonopathy

    Therapie Dr. med. Henning Ott, Dr. med. Julia Walter , Larissa TheisBy Dr. med. Henning Ott, Dr. med. Julia Walter , Larissa Theis

    Anstehende Veranstaltungen

    März 15
    15. März um 09:00 - 9. November um 17:00

    Workshops 2025 – Stoßwellen- /Lasertherapie & alternierende Verfahren

    Mai 24
    Ganztägig

    Kongress für Ernährungstherapie im Kontext Sportmedizin & Prophylaxe

    Nov. 15
    08:00 - 17:00

    15 .Symposium der sportärztezeitung

    Kalender anzeigen

    Newsletter abonnieren

    Erhalten Sie aktuelle Informationen zu den neuesten Artikeln, Studien und Veranstaltungen.

    Sportmedizin für Ärzte, Therapeuten und Trainer

    YouTube LinkedIn
    Rubriken
    • Therapie
    • Training
    • Ernährung
    • Operation
    • Kardiologie
    • Applikation
    • Psychologie

    Jetzt zum Newsletter anmelden

    Mit unserem Newsletter keine Beiträge und Neuigkeiten mehr verpassen.

    Copyright ©thesportGroup GmbH
    • Impressum
    • Cookie Einstellungen
    • Datenschutzerklärung

    Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.