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    Startseite » Schulterverletzungen bei Wassersportlern
    Therapie

    Schulterverletzungen bei Wassersportlern

    Dr. med. Jan Schilling , Dr. med. Ralph Kürschnervon Dr. med. Jan Schilling , Dr. med. Ralph KürschnerLesedauer: 4 Minuten
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    Kanu-Polo setzt den Schulter- und Rumpfbereich höchsten Belastungen aus. Verlet­zungen der Schulter führen zu unerwün­schten Ausfallzeiten. Eine rasche und nebenwirkungsarme ­Therapie kann die Heilung verletzter Strukturen unterstützen. Canoe polo subjects the shoulders and trunk to extreme stresses. Shoulder injuries lead to unwelcome loss of time from sports. A rapid therapy with minimal adverse effects can help damaged structures heal. © IMAGO images / Tischler
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    Gemäß „The BMA Guide to Sport Injuries“ [1] liegen Schulterverlet­zungen
    bei­ Wassersportlern unter den fünf häufigsten Plätzen. Dazu gehören Verletzung des Schulter­gelenks mit oder ohne Luxation, Verletzung der Rotatorenmanschette, Erkrankungen des Sehnenapparates (Tendiniden) und Arthrose.

    Diese Krankheitsbilder können eine degenerative und entzündliche Komponente haben oder aber erwerben. Zur gegebenenfalls angezeigten Vermeidung operativer Maßnahmen, aber auch zur Nachbehandlung einer solchen, bieten sich neben und ergänzend zu der allgemein anerkannt angezeigten Behandlung auch Infiltrationsmethoden an. Für eine Behandlung mit Injektionen wurde und wird gerne auf Corticoide zurückgegriffen. Diese und auch Lokalanästhetika wirken gut gegen akuten Schmerz, haben aber den Ruf, potenziell zelltoxisch zu sein und die Heilung zu behindern. Die Versorgung der geschädigten Strukturen und deren metabolische und strukturelle Integrität sollte jedoch schnell wieder hergestellt werden. Gibt es dabei (biologische) Alternativen?

    Blood Cell Secretome (BCS)

    BCS (Orthokine) ist ein zellfreier Cocktail aller Faktoren, die bei der Koagulation quantitativ aus den Blutzellen freisetzt werden. Diese initiieren nach dem Wundverschluss die Regeneration / Heilung einer Wunde. Diese Freisetzung geschieht unter Einsatz des Medizinprodukts EOT II unter kontrollierten Bedingungen bei 37 °C. Die heilende Wirkung einem einzigen dieser Faktoren zuschreiben ist nicht möglich. Jedoch ist die Rolle der verschiedenen Wachstumsfaktoren im BCS bei der Gewebeheilung etabliert (z. B. TGF, HGF, IGF, PDGF, FGF). Weitere Komponenten dieses BCS, denen eine Wirkung zugeschrieben werden kann, sind ­Zytokine, Lipidmediatoren und extrazelluläre Vesikel.

    Fallbeispiel Schulterverletzung
    Abb. 2 Vor Behandlung: MRT der betroffen linken Schulter. Neben der Beeinträchtigung der Supraspinatussehne sind deutlich eine Bursitis sowie ein Gelenkserguss zu erkennen.

    Eine Wasser-Polo Spielerin (29) kam mit rezidivierenden Schmerzen und Kraftminderung in der linken Schulter in unsere Praxis. Sie trainiert üblicherweise 6x pro Woche und hatte sich zuvor schon durch die letzten Wettkämpfe gequält. Klinisch war eine anscheinend nicht durch Trauma verursachte sonographisch kräftig ausgeprägte Bursitis subacromialis und eine Teilläsion der Supraspinatussehne in der linken Schulter festzustellen (siehe auch Abb. 2). Sie wurde zwei Monate lang konservativ mittels spezieller Physiotherapie und Osteopathie zur Verbesserung/Optimierung der Funktion/Biomechanik behandelt. Begleitend wurden die Maßnahmen Schonung, Kühlung, Punktion der Bursa subacromialis und 1x Corticoid-Infil­tration subacromial in die Bursa durchgeführt.

    Vier Wochen nach der Corticoid-Infiltration wurde 4x BCS sonographisch gesteuert an die Supraspinatussehne infiltriert (Abstand alle 3 – 4 Tage, jeweils 2mL). Bereits nach der 1. Infiltration meldete die Patientin Schmerzlinderung, nach der 3. Infiltration Schmerzfreiheit in Ruhe und nach der 4. Infiltration nur noch geringste Schmerzen unter Belastung. Begleitend wurden zusätzliche Maßnahmen einschließlich Funktionsanalyse, Funktionstraining und Dry Needeling angewandt. Die sonographische Verlaufskontrolle nach drei Monaten zeigte eine deutliche strukturelle Verbesserung der Supraspinatussehne. Die Patientin berichtet weiterhin Schmerzfreiheit unter Vollbelastung. Ultraschallaufnahmen fügen wir informativ bei (Abb. 3 und 4), wohl wissend, dass Sonobilder nicht vergleichbar mit „initialen MRT-Bildern“ sind.

    Abb. 3 Vor Behandlung: Ultraschallbild der betroffen linken Schulter. Die Läsion der Supraspina­tussehne ist zu erkennen.
    Abb. 4 Verlaufskontrolle nach 3 Monaten: Ultraschallbild der betroffen linken Schulter. Die Läsion der Supraspinatussehne erscheint strukturell verbessert.
    Studienlage zu BCS

    Zur Supraspinatus Tendopathie zeigt eine 2018 veröffentlichte Studie, dass Infiltration mit BCS mittelfristig einem Corticoid stark überlegen ist [2]. Eine Reihe früherer Studien zeigt sowohl beim Mensch als auch beim Tier eine verbesserte Heilung von Sehnen und Muskeln durch BCS [3 – 7]. Diese Studien zeigen eine histologisch stark verbesserte Gewebestruktur und, wo geprüft, eine signifikant gebesserte Klinik. Nach Datenlage verbessert BCS das lokale Metabolische Milieu u.a. durch Normalisierung der Zellphysiologie und Verringerung lokaler Sauerstoffradikalbildung. Lokale Stammzellen und Makrophagen können so an der lokalen Regeneration des Gewebes teilnehmen [8, 9]. Diese Eigenschaft kommt auch akuten und chronischen Gelenkverletzungen zugute [10, 11]. Eine post operative Versorgung mit BCS ist auch möglich und verbessert den Outcome nach VKB Plastik deutlich [11].

    Fazit

    BCS beruhigt (wie im beschriebenen Fall) effektiv das schmerzhafte Entzündungsgeschehen und leitet, im Gegensatz zu Corticoide, eine Regeneration des verletzten Gewebes ein. Da Erhalt der Struktur und Funktion der Rotatorenmanschette von hoher Bedeutung für die Schultergelenksgesundheit ist, bieten sich lokale BCS-Infiltrationen als Ergänzung der indizierten etablierten Therapien an, um eine rasche und sichere Wiederherstellung der Wettkampfs Fähigkeit zu erreichen.

    Literatur

    [1] Hardy et al. editors. The BMA guide to sports injuries. London: Dorling Kindersley; 2010

    [2] Damjanov et al. PMID: 30167587

    [3] von Wehren et al. PMID: 30900032

    [4] Majewski et al. PMID: 19875360

    [5] Genç et al. DOI: 10.1016/j.aott.2018.01.005

    [6] Geburek et al. PMID: 26113022

    [7] Wright Carpenter et al. PMID: 15532000 und PMID: 15532001

    [8] Blázquez et al. PMID: 31316380

    [9] Shirokova et al. PMID: 31847701

    [10] Baltzer et al. PMID: 18674932

    [11] Darabos et al. PMID: 21360125

    Weitere Informationen zum Thema

    Autoren

    Dr. med. Jan Schilling

    ist Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Der Sportorthopäde gründete und leitet das interdisziplinäre Orthozentrum HafenCity. Seit über 20 Jahren betreut er Kader- und Profisportler, war u. a. als Mannschaftsarzt (FC St. Pauli Fußball, Hamburg Freezers Eishockey, HSV Handball, Hamburg Crocodiles, Feldhockey-Nationalmannschaft) aktiv. Er ist sowohl langjähriger Turnierarzt im Tennis (u. a. ATP Tennisturnier am Rothenbaum) als auch Kooperationspartner des Hamburger Leichtathletikverbandes.

    Dr. med. Ralph Kürschner

    ist Facharzt für Orthopädie & Unfallchirurgie mit Zusatzbezeichnung Sportmedizin und Chirotherapie am Orthozentrum HafenCity. Er ist Mannschaftsarzt der 1. Damen HTHC (HockeyBundesliga), Turnierarzt EHL (Euro Hockey League), Turnierarzt Beach-Volleyball-WM 2019, Kooperationspartner und Betreuung Nachwuchssport und Turnierarzt ATP Tennisturnier am Rothenbaum.

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