Muskelverletzungen sind ein häufiges Krankheitsbild in der Sportmedizin. Neben akuten Traumen sehen wir in der Praxis nicht selten Folgeschäden durch Überlastung oder ungenügende Ausheilung kleinerer Muskelschäden. Muskuläre Beschwerden verschiedener Schwere an den Adduktoren sind dabei typisch bei Fußball- und Hockeyspielern, sowohl im Freizeit- als auch im Profisport.
Im Folgenden wird der Fall eines 32- jährigen Profifußballers, Mittelstürmer bei einem Verein der 1. Bundesliga und Nationalspieler in seinem Heimatland, geschildert, der sich mit einer Partialruptur des Adduktor Longus links inkl. diffuser Blutung und Ödem im Muskel vorstellte. Hier ließ sich die Rückkehr zum Mannschaftstraining durch eine Kombinationstherapie innerhalb von vier Wochen nach Verletzung erreichen.
26.02.2022 Diagnose
Anamnese: Mittwoch, den 23.02.2022 beim Training plötzlich einstechender Schmerz, MRT-Kontrolle
MRT 24.02.2022
Diagnose: Partialruptur Adduktor Longus links mit Teilretraktion auf 1,1 cm, diffuse Blutung und Ödem in den Muskeln
Befund: Beckenverwringung, Ilium posterior links, segmentale Störung L1/2 links, rechtsrotiert, Ansteuerungsstörung Adduktoren, Knierotationsstörung links mit Innenbandreizung
Therapie: CTH, Interlinktechnik, 1. ACP, Beginn mit MBST Kernspinresonanz-Therapie 7 Stunden Muskel Bein Therapiekarte
03.03.2022 Verlaufskontrolle
Noch lokale Verhärtung. Beginnende Ansteuerung möglich. Becken und Knie o. B. Lediglich rechtes Fersenbein blockiert.
Sono: beginnende Narbenbildung nach Raumforderung.
Nach CTH Sprunggelenk die 2. ACP und Fortsetzung MBST Kernspinresonanz-Therapie mit weiterer Therapieserie 7 Stunden Muskel Bein
14.03.2022 MRT-Kontrolle
Zeitgerechte und deutliche Befundbesserung bei Zustand nach kleiner myofascialer Verletzung an der ventralen Zirkumferenz des M. Adduktor Longus links mit regredienter lokoregionärer Einblutung und deutlicher Verbesserung des Tonus
24.03.2022 Abschlusskontrolle
- Links absolut schmerzfrei ohne Restproblematik weder Challenge noch positiver Widerstandstest.
- CTH, Interlinktechnik, Beratung wegen Belastungszunahme und Korrektur der funktionellen Störungen wenn vorhanden.
- Geplante Rückkehr zum Mannschaftstraining am 29.03.2022
Autoren
ist Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin mit Zusatzbezeichnung Sportmedizin. Seit 2004 leitet er seine Praxis für Physikalische und Rehabilitative Medizin, mit zusätzlichen Schwerpunkten in Sportmedizin, Chirotherapie, Neuraltherapie, Akupunktur und Mesotherapie. Seine Tätigkeit im Leistungssport begann er 1994 zunächst in der medizinischen Betreuung von Formel 1- und GP2-Piloten sowie als Mannschaftsarzt der Deutschen Ski Alpin-Nationalmannschaft der Frauen und später Betreuung Deutscher Fußball-Bund e.V.