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    Therapie

    Infrarot-Thermografie

    Anwendungsbeispiele bei orthopädischen und sportmedizinischen Erkrankungen
    PD Dr. med. Stefan MattyasovszkyBy PD Dr. med. Stefan Mattyasovszky4 Mins Read
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    Der diagnostische Wert der Körpertemperatur ist seit Jahrhunderten bekannt. Erkrankungen wie z. B. die Phrenitis (Symptome: Fieber, Zittern, Krämpfe, Irrereden, delirante Zustände, Angst und Erbrechen) wurden bereits von Hippokrates und Galenos in der griechischen Antike beschrieben. Zu hohe oder zu niedrige Körpertemperaturen haben Einfluss auf den Metabolismus, den Stoffwechsel, die Organfunktionen und können Gewebe sogar schädigen. 

    Seit langem wird die Infrarot-Thermografie routinemäßig in der Veterinärmedizin als diagnostisches Verfahren angewandt (siehe dazu das Buch von PD Dr. Barbara Bockstrahler: Physikalische Medizin, Rehabilitation und Sportmedizin auf den Punkt gebracht – VBS (Verlag) 2019). In nur wenigen Sekunden können Entzündungen im Inneren der Tiere, Schonhaltungen, Trittstörungen, Huferkrankungen, schmerzhafte Druckpunkte sowie Muskel- und Gelenkentzündungen sichtbar beurteilt werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen aus der Tiermedizin haben wir vor zwei Jahren begonnen, dieses Verfahren in der diagnostischen Beurteilung und Rehabilitation von Muskelverletzungen im Profifußball anzuwenden und haben nun die Infrarot-Thermografie als ergänzende Bildgebung auch in unserer alltäglichen Praxis bei der Abklärung von muskuloskelettalen und neurologischen Erkrankungen inte­griert. Im Weiteren möchten wir Ihnen einige Fallbeispiele illustrieren:

    Kasuistiken

    Fall 1 (siehe Abb. 1 + 2)

    Eine 58-jährige Marathonläuferin stellte sich mit Schmerzen im Bereich des Sehnenansatzes der rechten Achillessehne vor. Klinisch und bildmorphologisch (Sonographie, Rö und MRT) zeigte sich das Bild einer Haglund-Ferse mit einer Teilruptur der tiefen Schichten der Achillessehne am calcanearen Ansatz. 

    Unter der laufenden Therapie traten nach der vollen sportlichen Wiederaufbelastung lumboischialgieforme Schmerzen rechts ohne sensomotorischem Defizit auf. Klinisch und bildmorphologisch zeigte sich eine Facettengelenkszyste L4 /5 rechts mit signifikanter Einengung des Spinalkanals rechts und Kompression der durchziehenden Nervenwurzel L5 und S1 rechts.

    Abb. 1 Infrarot-Thermografie beider Fußsohlen. Auswertung der Thermografiebilder mit der Software ThermoHuman, Kamera: X4VIson by HT ITALIA SRL. Temperaturunterschied rechte vs. linke Ferse 2.19°.

    Abb. 2 Thermografie beider Beine. Sechs Wochen nach mikrochirurgischer Wurzeldekompression L5 rechts und Resektion einer Facettengelenkszyste L4 /5 rechts. Bei vollkommener Beschwerdefreiheit noch deutlich erkennbarer Temperaturunterschied linker vs. rechter medialer M. gastrocnemius (1.2 – 1.5°). Temperatur im Bereich des Achillessehnenansatzes und der Ferse rechts vs. links deutlich wärmer (2.5°).

    Fall 2 (siehe Abb.3)

    34-jähriger Patient mit einem femoracetabulären Impingement (CAM-Typ) der Hüftgelenke bds. Aufgrund der frustranen konservativen Therapie erfolgte eine Hüftarthroskopie rechts mit Debridement des eingerissenen Labrums und Offset-Plastik (Abtragen eines knöchernen Höckers). 

    Abb. 3 Thermografie der Beine beim Fadenzug zwölf Tage nach OP bei Teilbelastung des operierten rechten Beines (Sohlenkontakt mit ca. 15 kg). Postoperativ zeigt sich im Operationsgebiet eine noch deutliche Überwärmung der rechten Hüfte und Leiste. Das gesamte rechte Bein zeigt hingegen bei Teilbelastung im restlichen Ober- und Unterschenkel eine niedrigere Temperatur als das vollbelastete linke Bein (0.42°– 2.14°).

    Fall 3 (siehe Abb.4)

    80-jährige Patientin mit bildmorphologisch gesicherter aktivierter Arthrose links und immobilisierenden Schmerzen unter Belastung. Unter konserva­tiver Therapie Linderung der Schmerzsymptomatik.

    Abb. 4 In der Thermografie beider Beine zeigt sich ein Temperaturunterschied linker vs. rechter dorsaler Oberschenkel (0.8 – 1.06°). Der Temperaturunterschied zwischen der linken und rechten Ferse 1.38°).

    Fall 4 (siehe Abb.5)

    48-jähriger Laufsportler mit seit sechs Monaten bestehenden Fersenschmerzen links. Klinisch und bildmorphologisch (MRT) die Diagnose einer Plantarfasziitis mit degenerativer Teilruptur der plantaren Sehne am calcanearen Ansatz.

    Abb. 5 Es zeigt sich im Bereich der linken Ferse medialseitig eine Temperaturerhöhung (1.13°). Im Bereich der linken Wade hingegen ist die Temperatur erniedrigt, möglicherweise als Zeichen einer schmerzbedingten Schonung (0.53°)

    Fazit

    Die Infrarot-Thermografie ermöglicht uns, in unserer orthopädischen und sportmedizinischen Praxis eine schnelle, nicht invasive, schmerzfreie, objektive und vor allem strahlungsfreie ergänzende Bildtechnik. Durch die farbkodierte Visualisierung von geringen Temperaturunterschieden der Haut und einer speziellen Computersoftware von Thermo­­ Human, Kamera: X4VIson by HT ITALIA SRL, können die angefertigten Thermografiebilder problemlos standardisiert ausgewertet werden. In einem online-Artikel der sportärztezeitung berichtete der Sportwissenschaftler Dr. Kornelius Kraus über seine langjährige Erfahrung mit der Infrarot-Thermografie als Assessmentmethode für die Sportmedizin und Leistungsphysiologie www.sportaerztezeitung.com/rubriken/therapie/10735/infrarotthermografie/). Unter anderem wurde festgestellt, dass Schmerzen mit Koordinationsdefiziten korrelieren und die Entspannungsfähigkeit in den wärmeren Hamstrings schlechter war (Kraus 2019). Die diagnostische Interpretation der Bilder ist bislang sehr untersucherabhängig und erfordert Erfahrung. Die Infrarot-Thermografie hat aus unserer Sicht großes Potential, neben bereits etablierten diagnostischen Verfahren (wie z. B. Ultraschall, MRT, Elektromyo­graphie) eine wertvolle innovative ergänzende Bildgebung in der Ortho­pädie und Sportmedizin zu werden. Es gibt bislang keine randomisiert prospektiven Studien, die diese Technik in der Aussagekraft mit anderen bildgebenden Verfahren vergleichen. Daher wird die Wertigkeit dieser Aufnahmetechnik in der muskuloskelettalen Diag­nostik im Rahmen von gut angelegten Studien weiter untersucht werden müssen.

    Autoren

    PD Dr. med. Stefan Mattyasovszky

    ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit den Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Manuelle Therapie, Spezielle Unfallchirurgie und Spezielle Orthopädische Chirurgie. Er besitzt als Wirbelsäulenchirurg seit 2017 das Masterzertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) und ist seit 2021 gemeinsam mit Dr. med. Philipp Appelmann leitender Arzt des GALENOS in Mainz. Außerdem ist er seit 2012 Mannschaftsarzt des 1. FSV Mainz 05 und wiss. Beirat der sportärztezeitung.

    01/22
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