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    Therapie

    Mikrostrom & LED-Lichttherapie

    Björn ReindlBy Björn Reindl6 Mins Read
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    Die Therapie von akuten und chronischen Beschwerden mit Mikrostrom wird in den USA bereits seit den 1970er Jahren eingesetzt. Studien wie Cheng et al. (1982) [1] zeigen, dass Ströme von < 500 µA in der Lage sind, den Zellstoffwechsel bzw. die Konzentration von ATP im Gewebe positiv zu beeinflussen. Im Vergleich mit klassischen elektrotherapeutischen Verfahren, welche meist mit Stromstärken von über 5 mA arbeiten, ist die Mikrostromtherapie in der Lage, im optimalen Fall eine Verfünffachung der ATP-Konzentration zu erreichen [1].

    Daraus abgeleitet lässt sich die Therapie mit Mikrostrom als Regulationsmedizin beschreiben. In der Therapie mit Sportlern erlebte ich gute Ergebnisse. In der Anwendung bei einem Bundesligaspieler war bereits nach einer Behandlung von 60 Minuten eine Reduzierung des Schmerzes um 60 % zu verzeichnen. Es lag eine Schädigung im myotendinösen Übergang mit vornehmlich bradytrophem geschädigtem Gewebe vor. Auch war ein Rückgang von Neovaskularisierungen, Verbesserung der Beweglichkeit etc. binnen sechs Wochen zu verzeichnen. Da hier aber weitere Therapieformen wie Laser, Stoßwelle (fokussiert wie radial), Fazer, Cupping, Dry Needling sowie Exzentrisches Training angewendet wurden, ist eine klare ­Zuordnung nicht möglich. Man erkennt in Abb. 2, dass im Bereich der Midportion der Achillessehne eine Unterversorgung besteht, die das Gerät gemessen und festgestellt hat. LED leuchtet rot, um mehr Stoffwechselaktivität zu generieren. Im Bereich des myotendinösen Überganges leuchtet die LED blau, um eine ­erhöhte Stoffwechselaktivität (Entzündung) zu senken. Die Mikroströme folgen dem gleichen Muster. Der gelbe Kanal stellt den Bereich der Midportion dar. Der grüne Kanal der des myotendinösen Überganges. Ziel ist es, die Balken in einen Bereich um 60 mV zu bewegen. In Abb. 3 ist bereits zu sehen, wie die Veränderung stattfindet. Natürlich ist durch die hohe Stimulation erstmal ein überschießendes Signal zu erkennen.

    Abb.1 Anlage der Elektroden und der LED-Lichttherapie
    • Abb. 2 Messung
    • Abb. 3 Behandlung

    Stacher [5] zeichnet eine Analogie mit einer Theorie aus der Physik. Er führt hier die Chaostheorie heran, um die Komplexität der Regulationsmedizin zu erklären. Der menschliche Organismus ist ein offenes thermodynamisches System, das von äußeren Einflüssen abhängig ist. Offene thermodynamische Systeme benötigen von außen zugeführte Energie, um sich zu regulieren. Daraus ist abzuleiten, dass der regulative Ansatz des menschlichen Organismus manchmal auf von außen zugeführte Einflüsse angewiesen ist, um eine Autoregulation durchführen zu können. Dieser Zustand ist mit dem Begriff physiologisch zu beschreiben [5]. Auch in Deutschland wird diese Form der Schmerztherapie bereits seit dem Jahr 2000 eingesetzt. Mikus et al. [2] beschreiben in der frequenzmodulierten Mikrostromtherapie den Einsatz bei Morbus Sudeck. Hierbei wurde die Therapie bei 83 Patienten untersucht. Der Outcome der Studie zeigt eine signifikante Wirkung mit einer Frequenzvariation zwischen 5 und 20 Hz. Die Parameter Beweglichkeit, Schmerz, Rötung und Schwellung konnten hochsignifikant (p= 0,0014 bis > 0,0001) beeinflusst werden. Rockstroh et al. [3] veröffentlichten Ergebnisse zu einer randomisierten klinischen Studie bei Patienten nach Knie-TEP. Bei der patientenseitig-maskierten Studie zeigte die dreimonatige Nachuntersuchung, dass die Mikrostromgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe im Median schmerzfrei angetroffen wurde [3].

    Der Einsatz der Mikrostromtherapie wurde 2017 im Fraunhofer-Institut FEP untersucht. Grundlage dieser Untersuchung war ein medizinisches Mikrostromgerät der Luxxamed GmbH, welche bereits in früheren Studien eine Kombination von Mikrostrom mit LED-Licht untersuchen ließ. Die Untersuchungsergebnisse brachten den Nachweis, dass Mikrostrom in der Lage ist, die Stoffwechselaktivitäten sowie die Zell­proliferation zu beeinflussen [4]. Die Schmerztherapie wird oftmals mit pharmazeutischen Methoden gleichgesetzt. Orthopädische Störungen der Struktur und der Funktion werden hierbei als grundlegende Säulen betrachtet, doch dabei wird eine dritte, die Säule des Metabolismus, außen vorgelassen. In vielerlei Fällen wird die Therapie von Schmerzen auf die Blockade/Unterdrückung von Entzündungsprozessen begrenzt [6]. Letztendlich eignet sich die Mikrostromtherapie zur Normalisierung der Stoffwechselaktivität im Gewebe, wozu auch die Zelle in ihrer unterschiedlichsten Aufgabenstellung gehört. Eine Normalisierung führt somit zu einer normalen Aktivität, egal ob Chondrozyten, Neuriten, Osteozyten, Myofibroblasten, Fibroblasten etc. Idealerweise kann man die Therapie als Abschluss der anderen Therapieformen laufen lassen. Bei akuten Zuständen aber auch gerne initial. Eine Therapie dauert ca. 23 min, wobei beim ersten Durchlauf das Screening 10 und bei weiteren Sitzungen nur noch 1 min on Top dauert. Pro Sitzung mache ich gerne drei Therapiedurchläufe und bitte den Patienten um vorherige Aufnahme von ca. 0,5 – 1 Liter Wasser in der Stunde vor Beginn der Therapie.

    Krankheitszustände lassen sich durch ihre Wärme­abgabe und damit verbundenen energetischen Bilanz in drei Bereiche unterteilen:

    • physiologisch,
    • hypermetabolisch
    • und hypometabolisch.


    Damit lassen sich ein physiologischer wie auch ein pathologischer Zustand durch eine metabolische Betrachtung beurteilen [6]. Voracek betont, dass es jedoch „vorteilhafter ist, die meisten orthopädischen Krankheitsbilder in einem Kontext von Struktur, Funktion und Metabolismus (inkl. Immunologie) zu sehen und diese auch so therapeutisch anzugehen“ [6]. Über feedback-gesteuerte Verfahren lassen sich die metabolischen Prozesse im Gewebe messen und mit der Mikrostromtherapie steuern. Aus klinischer Sicht werden damit eine Funktionszunahme und Schmerzreduktion erreicht [6]. Darüber hinaus ist die Kombination mit der LED-Lichttherapie zusätzlich Stoffwechsel steigernd [7].

    Fazit

    Das voran gesagte zeigt sowohl den wissenschaftlichen Charakter der Therapie mit Strömen im millionstel Ampere-Bereich wie auch die gleichzeitige Notwendigkeit, weitere Studien und Untersuchungen mit dieser Therapieform durchzuführen. Nicht zuletzt unter Berücksichtigung der am 26. Mai 2020 in Kraft tretenden Verordnung 745/2017 über Medizinprodukte, müssen Hersteller und Anwender gleichermaßen den Fokus auf sichere und nachgewiesen wirksame therapeutische Verfahren legen. 

    Literatur

    [1] CHENG, N., van HOOF, H., BOCKX, E., HOOGMARTENS, M. J., MULIER, J. C., DIJCKER, F. J. de et al. (1982). The Effects of Electric Currents on ATP Generation, Protein Synthesis, and Membrane Transport in Rat Skin. Clinical Orthopaedics and Related Research, &NA;(171), 264-272. https://doi.org/10.1097/00003086-198211000-00045

    [2] Mikus, E., Tietz, U.-J. & Dertinger, H. (2003). Hochsignifikante Therapieerfolge mit frequenzmodulierten Mikroströmen niedriger Intensität. Osteoporose & Rheuma Aktuell, 3(03), 31–32.

    [3] Rockstroh, G., Schleicher, W. & Krummenauer, F. (2010). Der Nutzen der während einer stationären Anschlussheilbehandlung applizierten Mikrostromtherapie bei Patienten nach Implantation einer Knie-Totalendoprothese – eine randomisierte, klinische Studie. Die Rehabilitation [Effectiveness of microcurrent therapy as a constituent of post-hospital rehabilitative treatment in patients after total knee alloarthroplasty – a randomized clinical trial], 49(3), 173–179. https://doi.org/10.1055/s-0029-1246152

    [4] Schönfelder, J., Walker, S. & Kenner, L. (2017). Wirkung einer neuen Gerätegeneration auf in vitro-Zellkulturen. AP 3: Wirkung der Mikrostromtherapie auf in vitro-Zellkulturen (Frauenhofer FEP, Hrsg.).

    [5] Stacher, A. (1997). Regulationsmedizin. Research in Complementary Medicine, 4. Verfügbar unter https://www.karger.com/Article/Pdf/210327 (Wilden, 2000; Vol. 15)

    [6] Voracek, V. (2012). Neuer therapeutischer Zugang bei orthopädischen Erkrankungen durch biologische Stimulation der Zellen und Gewebe (BCR-Therapie) mit metabolisch-kybernetischen Algorithmen. Orthopädische und Unfallchirurgische Praxis, 1.(9), 366–367.

    [7] Wilden, L. & Karthein, R. (2000). Zur Wirkung von Low Level Laser Strahlung auf den zellulären Energietransfer. Laser-Medizin: eine interdisziplinäre Zeitschrift; Praxis, Klinik, Forschung, 15(1-2), 33–39. https://doi.org/10.1016/S0938-765X(00)80039-5

    Autoren

    Björn Reindl

    ist Inhaber und Geschäftsführer des interdisziplinären Gesundheitszentrums R2comSport in Neu Isenburg. Der Heilpraktiker und Physiotherapeut bac. Nl. betreute als leitender Physiotherapeut sieben Jahre lang die Eintracht Frankfurt Fußball AG. Zuvor behandelte er sowohl den FSV Frankfurt als auch die Kickers Offenbach in den jeweiligen Vereinen. Außerdem ist Björn Reindl Chiropractor (M.o.C. Swe.), Osteopath und Dozent im Bereich der DOSB-Sportphysio-Therapie.

    01/20
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