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    Therapie

    Invalidisierender Fersenschmerz

    Peter StillerBy Peter Stiller5 Mins Read
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    Anamnese: Bei dem hier vorliegenden Fall handelt es sich um eine 25-jährige Triathletin mit starken Schmerzen lateral im rechten Sprunggelenk mit Ausstrahlung nach lateral seit Anfang März 2020. Die Patientin hatte sich vor drei Jahren eine traumatische Talusfraktur zugezogen, die allerdings konservativ behandelt vollständig ausgeheilt war. Die Patientin war danach bei vollem Trainingsbetrieb beschwerdefrei gewesen, bis sich die angegebenen Schmerzen einstellten und so stark wurden, dass die Patientin vollständig pausieren musste.

    Sie wurde dann von einem im Profisport sehr erfahrenen Physiotherapeuten betreut, doch trotz ausgiebiger Physiotherapie, vollkommener Sportkarenz, Kältetherapie, Reizstrom, Magnetfeldtherapie, medikamentöser Entzündungshemmung (Diclofenac 75 mg 2 x tgl.) und regelmäßigen Zinkleimverbänden stellte sich keine Besserung ein. Schließlich hatte die Athletin sogar beim langsamen Gehen Schmerzen im Bereich VAS 7 – 8, lediglich langsames Radfahren und Schwimmen waren noch verhalten möglich (VAS 3 – 4). Deshalb fand eine MRT-Abklärung statt. Die mitgebrachte MRT-Untersuchung vom 14.05.2020 ergab folgenden Befund: „Kräftiges Knochenmarködem im lateralen Calcaneus mit Schwerpunkt im Processus trochlearis calcanei und ausgeprägte Begleitreaktion der angrenzenden Weichteile, wahrscheinlich im Rahmen einer Insuffizienzfraktur. (…) Weitere Insuffizienzfraktur ohne Umgebungsreaktion in der kranialen Kontur des Tuber calcanei. Regelrechte Darstellung des Talus ohne (erneute) Fraktur. Geringer Gelenkerguss OSG und USG.“

    Eine ausführliche klinische Untersuchung am Vorstellungstag ergab den folgenden Befund: Patientin kommt stark humpelnd im Vacuped-Schuh in die Praxis. Deutlicher Schmerz bei Druck von lateral ins OSG (VAS 7) und beim Versuch mit vollem Gewicht normal aufzutreten und abzurollen (VAS 8). Beweglichkeit des OSG erhalten, max. Beugung und Streckung im OSG endständig auch deutlich schmerzhaft. OSG-Bandapparat stabil. Leichte Schwellung im Bereich OSG, USG und gesamter Mittelfuß. DMS o.B..

    Procedere

    Normalerweise wäre zu diesem Zeitpunkt als weitere Therapie vor allem eine weitere Ruhigstellung im Vacuped und eine vollständige Entlastung mit Hilfe von Gehstützen, weitere Physiotherapie, die weitere Einnahme von NSARs (v. a. Ibuprofen), Vitamin D und – wie bereits vorgeschlagen – Infusion von Bisphosphonaten durchgeführt worden. Bisphosphonate sind bei Knochenmarködemen zwar eine off-label-Anwendung, werden im Spitzensport – nach ausführlicher Aufklärung über die oft erheblichen Nebenwirkungen – aber regelmäßig bei ausgeprägten Knochenmarködemen (z. B. Schambeinäste) verabreicht. Da die angegebenen Maßnahmen aber bislang keinerlei Erfolg gezeigt hatten und sich die Patientin definitiv gegen eine Verabreichung von Bisphosphonaten entschieden hatte, standen nur noch zwei Therapieoptionen zur Verfügung: Extrakorporale Stoßwellentherapie und Kernspinresonanztherapie MBST. Aus einer Vielzahl von behandelten Knochenmarködemen und Frakturen ist uns bekannt, dass diese beiden Behandlungsarten sogar in bislang therapierefraktären Fällen sehr oft zu einer raschen Linderung der Schmerzen sowie einer vollständigen Regeneration des Knochens führen können. Und für beide Behandlungsarten ist die positive Wirkung auf den Knochenstoffwechsel wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen. Da die Patientin allerdings sehr starke Schmerzen hatte, entschieden wir uns für die MBST (Kernspinresonanz)-Therapie. Diese wurde mit einem MBST ASL (Arthro­SpinLift) der Firma Medtec als 9er-Osteo-Serie für den Fuß durchgeführt. Hierbei wird der Patient an neun aufeinanderfolgenden Arbeitstagen (Woche 1: Montag bis Freitag, Woche 2: Montag bis Donnerstag) behandelt. Die Behandlung sollte immer auf diese Weise erfolgen, da sich bezüglich der Wirkung auf das Gewebe dadurch ein sogenannter „Memory-Effekt“ einstellt, der die rasche, starke und langanhaltende Wirkung der MBST-Therapie unterstützt. Bei dem hier vorliegenden Fall wurde diese Behandlung vom 15.06. bis zum 25.06.2020 wie angegeben durchgeführt. Zusätzlich wurde natürlich begleitend mit Vitamin D3+K2+Mg mit 7000 IE 3 x/Woche therapiert, der Vacupedstiefel zunächst beibehalten und eine Kombination aus hyperbarer CO2-Kältetherapie und Kältekompressionstherapie verwendet.

    Verlauf

    Am 26.06.2020 war die Patientin beim Gehen bereits wieder beschwerdefrei, sodass Sie schmerzfrei Schwimmen, Rennradfahren und langsam Gehen konnte. Am 30.06.2020 (fünf Tage nach der Behandlung) konnte sie bereits wieder eine leichte Wanderung machen. Danach weiterhin keine Schmerzen, aber eine leichte Schwellung stellte sich ein, die am nächsten Tag wieder verschwand. Am 14.07.2020 lockeres Joggen für 20 Minuten ohne Schmerzen möglich, wieder leichte Reaktion des Sprunggelenks für einen Tag, aber keine Schmerzen. 02.08.2020: 2x wöchentlich 30 – 45 Minuten Joggen problemlos möglich. Radfahren, Schwimmen und Gehen im Alltag weiter völlig schmerzfrei. 12.08.2020: Im Urlaub mehrere Strandläufe absolviert ohne jeden Schmerz, keine Schwellung mehr. 31.08.2020: Drei Laufeinheiten pro Woche auch auf etwas härteren Böden (Kies, Gras) schmerzfrei möglich. 07.09.2020: Erste Läufe auf Teerboden schmerzfrei absolviert. 14.09.2020: Vier Laufeinheiten pro Woche auf allen Belägen, Schwimmen und Rennrad im Wettkampf-Trainingsmodus schmerzfrei absolviert.

    17.09.2020: MRT-Kontrolle nach schnellen 10km-Lauf auf Teer am Vortag

    Beurteilung

    • Vollständige Rückbildung des Knochenmarködems im Kalkaneus. Lediglich die prominenten Gefäßrudimente in diesem Bereich lassen sich in der aktuellen Untersuchung noch abgrenzen
    • Geringer Reizerguss im oberen Sprung­gelenk und im posterioren Gelenkrecessus sowie geringe Peritendinitis an der Achillessehne und mäßige Flüssigkeitseinlagerung entlang der Sehne des  M. flexor hallucis longus sowie der Peronealsehnen und entlang der Sehne des M. tibialis posterior und des M. flexor digitorum longus
    • Residuelles minimales flaues Ödem an der ventromedialen  Zirkumferenz des Talus und dorsal am Talus im Bereich der Insertion des Ligamentum talonaviculare

    Fazit

    Durch die MBST-Therapie (Kernspinresonanztherapie) lässt sich auch bei einem so ausgeprägten, schmerzhaften und seit Monaten bestehenden Knochenmarködem bei Insuffizienzfraktur des Calcaneus sehr schnell ein hervorragendes Ergebnis im Hinblick auf Schmerzfreiheit und Return-to-Sport/Competition – auch bei einem für die Füße so belastenden Sport wie Triathlon – erreichen.

    Autoren

    Peter Stiller

    ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Notfallmedizin in der Praxis Allgemeinmedizin Lechhausen & MedWorks – Privatärztliche Praxis, Augsburg. Er ist ehemaliger Mannschaftsarzt des Profiteams des FC Augsburg und wiss. Beirat der sportärztezeitung.

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