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    Startseite » Evaluation Embodiment im Nachwuchsleistungssport
    Psychologie

    Evaluation Embodiment im Nachwuchsleistungssport

    Am Beispiel Volleyball
    Danijela BradfischBy Danijela Bradfisch7 Mins Read
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    Die systematischen sportpsychologischen Anwendungen begannen in den 1920ern, mit den maßgeblichen Initiativen von R. W. Schulte und H. Sippel in Deutschland, C. R. Griffith in den USA sowie P. A. Rudik und A. Z. Puni in der ehemaligen UdSSR. Bereits in den späten 70er Jahren haben Gabler, Eberspächer, Hahn, Kern, and Schilling (1979)die Psychologie im Leistungssport näher betrachtet. Damals wie heute, sind aber immer noch viele Menschen der (Sport-)Psychologie gegenüber sehr skeptisch. Seit 2004 als Jürgen Klinsmann zum Bundetrainer ernannt worden war, hält auch die Sportpsychologie medienwirksam im Sport Einzug. Sportpsychologe Hans-Dieter Hermann durfte damals die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf der Asien-Reise begleiten. Man könnte sagen, dass er eine bisher unbekannte neue Trainingsmethode ins Trainingsprogramm aufgenommen hat, aber dem ist nicht so. Jürgen Klinsmann (ehemaliger VfB Stuttgart Spieler) war als Trainerneuling offen und interessiert, auch über den „Deutschen-Tellerrand“ hinauszublicken, um die ganzheitliche Spielerentwicklung (athletisch und mental) voranzutreiben. Er hat seinem Team somit die Möglichkeit eröffnet, sich ebenso auf Stresssituationen auf dem Platz vorzubereiten, auf die sie vorher nie vorbereitet waren. Somit hat er einen regelmäßigen neutralen Trainer freien Raum geschaffen, um auch die „Bedenken von möglichen Konsequenzen“ und von der (Sport-)Psychologie abzulegen (Lobinger, Neumann, & Mayer, 2019). Was im Erwachsenen Profibereich seitdem in vielen Sportarten mittler weilen alltäglich zu sein scheint, befindet sich die sportpsychologische (mentale) Unterstützung im Nachwuchs(leistungs)sport noch in den Kinderschuhen. Um die sportpsychologische Betreuung auch im Nachwuchsleistungsbereich weiter zu fördern, wurde eine langfristige sportpsychologische Begleitung an der Volleyball Akademie Stuttgart (VAS) für die Saison 2022/2023 eingeführt. Dieses ist ein Folgeprojekt der ersten EmS-deskriptiven Untersuchung (https://sportaerztezeitung.com/rubriken/psychologie/12986/embodiment-im-sport/)

    Mental Training (IG1 aus Bradfisch (2022) mit PC für alle TN (Gubelmann & Stoll, 2019) ins Trainingsprogramm (Abb. 1) aufzunehmen (Habedank (2022)). Die Hauptziele der vergangen Saison 2022/2023 bei der VAS waren, die selbständige Implementierung von individuellen Routinen und das Haus des Selbstvertrauens (Abb. 2) langfristige aufzubauen, ggf. auf die Drop-Out Quote im Nachwuchsleistungssport langfristig Einfluss zu nehmen. Die Intervention wurde als freiwilliges Angebot an 36 Athletinnen unterbreitet. Wiederholt wurden auch die individuelle Leistungseinbrüche und -unterschiede, durch das Smiley-Tool neutral monitort (Bradfisch, 2022).

    Abb. 1. Darstellung der Trainingsinhalte bis 2023/2024 bei der VAS

    Wie auch in der vorherigen 4-wöchigen Untersuchung, wurden auch in der aktuellen Evaluation Diagnostische-Fragebögen an die Athletinnen ausgegeben. Zum AMS-SPORT wurden der SOQ, die SSA und der SWE neu hinzugezogen.

    Selbstvertrauen persönliche Fähigkeiten, Stärken, Talent(e) und die eigen Selbstwirksamkeit.

    • Selbstbewusstsein: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Eigenschaften und das eigene Urteilsvermögen Selbstbewusstsein entsteht durch Beobachtung und Reflexion “das eigenen Ichs“
    • Selbstkonzept: Wissen über das Selbst, die Selbstwertregulation und das Selbstmanagement
    • Selbstwirksamkeit: Die Selbstkontrolle und die Selbstbestimmung
    Abb. 2. Haus des Selbstvertrauens

    AMS-SPORT

    (Die Achievement Motives Scale-Sport (Elbe, Wenhold, & Müller, 2005)

    Viele Athletinnen, die an der 4-wöchigen Erstuntersuchung teilgenommen haben, waren mit dem Vorgang bereits vertraut und konnten somit selbständig diesen erneut ausfüllen. Nach der Auswertung der zweiten AMS-SPORT Fragebögen, waren ein leichter positiver Trend ersichtlich, aber nicht signifikant. Lediglich bei einer Athletin, hat sich die Motiv-Einstellung spürbar geändert, was während eines Einzelgespräch von ihr bestätigt worden ist.

    SOQ

    (Selbstwirksamkeit zur sportlichen Aktivität abgerufen am 22.07.2023 unter https://www.sport.uni-freiburg.de/de/institut/psychologie/messinstrumente/selbstwirksamkeit-zur-sportlichen-aktivitat.pdf)

    Da sich die VAS jährlich sich der Neusichtung und Fortführung der Leistungsförderung von Athletinnen befasst, ist es nachvollziehbar, die sportlichen Leistungsmotive (SOQ) detaillierter abzufragen. Welche Bezugspunkte wählt eine Athletin, um ihre sportliche Leistung zu beurteilen? Alle VAS-Athletinnen befinden sich bereits um ein höheres Leistungsniveau, aber sind sie (noch) Wettkampforientierung (WO)? Wie hoch ist sie in Gewinnorientierung (GO) oder haben sie eine Zielorientierung (ZO)?

    SSA

    (Selbstwirksamkeit zur sportlichen Aktivität abgerufen am 22.07.2023 unter https://www.sport.uni-freiburg.de/de/institut/psychologie/messinstrumente/selbstwirksamkeit-zur-sportlichen-aktivitat.pdf)

    Die Selbstwirksamkeit zur sportlichen Aktivität teilen 52 % der Athletinnen die Meinung, dass trotz physischer Befindlichkeit (müde oder niedergeschlagen), sozialen Bedingungen (Freunde treffen) oder äußere Umstände (alleine Trainieren) sie zuverlässig und regelmäßig am Training teilnehmen.

    SWE

    (Selbstwirksamkeitserwartung abgerufen am 22.07.2023 unter https://www.testarchiv.eu/de/test/9001003)

    Vergleichen mit dem SOQ, liegt die Selbstwirksamkeitserwartung lediglich bei 35%. Viele pubertierenden Athletinnen schätzen sich geringer ein, was gleichzeitig zu einem geringeren Selbstvertrauen führt. Daher wurden drei Workshops und individuelle Gesprächsangebote an die neue Trainingsmaßnahme hinzugefügt um die Begrifflichkeiten SV und SWE „gemeinsam näher auf den Grund zu gehen“. Mythen, evtl. Vorbehalte abzulegen und Fragestellungen anhand praktischer Beispiele zu beantworten. Diese Workshops dienten der impliziten Erinnerung, ohne jegliche Beteiligung des Trainerteams (Abb. 3), die Selbstständigkeit der Routine „einzuüben“ und auszuführen.

    Abb. 3. Smiley-Tool Anzahl zweier Athletinnen über die Saison

    Zum Ende der Saison hin (Mai 2023), haben viele Athletinnen subjektiv gemerkt und objektiv einsehen nachverfolgen können, dass die Intervention und dessen Rückmeldung stark eingebrochen waren. Bis Mai 2023 sind 1398 Rückmeldungen eingegangen, was einem Mittelwert (MW) von 5,5 Rückmeldungen pro Athletin betrug (Abb. 4). Im Januar wurde fast jedes Training/ Spiel zurückgemeldet, was einen Wert von 10,4 entsprach.

    Abb.4. Rückmeldungen via Smiley-Tool über die Saison hinweg (Nov´22-Mai´23)

    Nachwuchsleistungsspielerinnen finden neben der Schule und dem sozialen Umfeld kaum Zeit, sich bewusst mit sich selber auseinander zu setzen und aktive Ruhepausen für den Geist zu sorgen (Schinke, Stambulova, Si, & Moore, 2018). Im Abschlussfragebogen an die erste Saison mit Mentalen Trainingseinheiten, gaben 68,2 % der Spielerinnen an noch keine (feste) Routine zu haben. Die VAS-Athletinnen führten vermehrten Schulstress (90,9 %) ab dem 2. Quartal 2023 zurück. Als Autorin möchte ich dem Ergebnis vorausgreifen und erwähnen, dass einige Teilnehmerinnen sich am nächsten Tag, nochmals mit der Trainingseinheit beschäftigten und dieses rückgemeldet haben. Zudem haben 20,8 % der VAS-Athletinnen die Intervention (Selbstreflexion, Atmung usw.) u.a. im BSP-Training (Bundesstützpunkttraining am OSP-Stuttgart (1x/Wo)) und in ihrem privaten Umfeld angewendet. Obwohl die Hallensaison im Mai 2023 beendet worden ist, steht die Autorin immer noch in Kontakt mit einigen Athletinnen via Smiley-Tool; zur Beachvolleyball Saison 2023.

    36 % der Athletinnen gaben zum Abschluss an, dass das Mental Training einen deutlichen Mehrwert für Ihr Volleyballspiel geleistet hat (Abb. 5). Detailliert wurden die Themen Selbstbewusstsein und Routine mit je 68,2 % (als spürbare Veränderung) positiv bewertet. 72,7 % meldeten einen merkbaren Unterschied im Selbstwert zurück.

    Abb. 5. Mehrwert des mentalen Trainingseinheiten für das eigene Volleyball Spiel

    Auch subjektiv betrachtet, zieht das VAS-Trainerteam eine positive Bilanz aus der neuen Trainingsunterstützung für alle AK (Altersklassen (U14-18)), da alle Teilnehmerinnen an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen haben. Zusätzlich wurde die Bezirkskaderplatzvergabe übertroffen, 6 von 10 Plätzen gingen an VAS-Spielerinnen. Die Autorin freut das persönlich sehr, da Spielerinnen sich das als Ergebnisziel am Anfang der Saison gesetzt hatten und hierfür sehr intensiv an Ihren Prozesszielen gearbeitet haben.

    Ein abschliessender Überblick über alle Athletinnen, bestätigt den Trend (Abb. 6), dass die individuelle Selbstreflexion in einer festen Routine zu einer eine positive Gruppendynamik führen kann. Das VAS-Trainerteam und die Autorin werden somit das Angebot der mentalen Trainingsunterstützung auch in der kommenden Saison 2023/2024 weiter anbieten und weitere Erkenntnisse entsprechend dokumentieren. Es sollen aber Anpassungen vorgenommen, z.B. Ausweitung der individuellen Interventionen und Inhalte der Workshops. Zudem steht es jeder VAS-Teilnehmerinnen weiterhin offen, Einzelgespräche in ihre Routine (weiter) miteinzubauen.

    Abb. 6. Gesamtüberblick „Feedback“ über alle Athletinnen (Nov´22-Mai´23)

    Literatur

    Bradfisch, D. (2022). Embodiment im Sport Wechselwirkung von Körper, Geist und Emotionen.

    Elbe, A.-M., Wenhold, F., & Müller, D. (2005). Zur reliabilität und validität der achievement motives scale-sport. Zeitschrift für Sportpsychologie, 12(2), 57-68.

    Gabler, H., Eberspächer, H., Hahn, E., Kern, J., & Schilling, G. (1979). Praxis der Psychologie im Leistungssport: Bartels und Wernitz.

    Gubelmann, H., & Stoll, O. (2019). 13 Optimierung der Bewegungsvorstellung und der Aufmerksamkeitsregulation. Angewandte Sportpsychologie für den Leistungssport, 9, 204.

    Habedank, T. (2022). Nachwuchsleistungssport reloaded. In Belastungen und Ressourcen im Nachwuchsleistungssport: Eine quantitativ-qualitative Studie zur Resilienz (pp. 9-56): Springer.

    Lobinger, B., Neumann, G., & Mayer, J. (2019). Etablierung der Angewandten Sportpsychologie im Leistungssport. Angewandte Sportpsychologie für den Leistungssport, 30-45.

    Schinke, R. J., Stambulova, N. B., Si, G., & Moore, Z. (2018). International society of sport psychology position stand: Athletes’ mental health, performance, and development. International Journal of Sport and Exercise Psychology, 16(6), 622-639.

    Autoren

    Danijela Bradfisch

    ist Sportwissenschaftlerin und Sportpsychologin (M.A.). Sie ist Mental Trainerin in Stuttgart und bietet dabei Unterstützung für Athleten und Athletinnen an, außerdem ist sie Fortbildungsreferentin für Vereine und Verbände. Seit 2010 ist Danijela Bradfisch ehrenamtliche Assistenz­Trainerin in der 1. Damen Mannschaft (RL) SV Möhringen und seit 2022 Bezirk 4 – Honorar Regionaltrainerin Großraum Alb / Bodensee.

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