Der Unguis incarnatus ist weit verbreitet und führt bei Fußbelastungen im Sport zu schmerzhaftem Kantendruck in den betroffenen Zehenweichteilen mit daraus folgenden Entzündungen, Leistungseinbußen bis hin zur Sportunfähigkeit. Das seit Jahren etablierte operative Verfahren ist die plastische Nagelwall-Keilexcision nach Emmert. Bedingt durch die chirurgische Schnittführung ist der Gewebeabtrag viel zu groß mit allen sich daraus ergebenden Nachteilen.
Als Alternative zur Emmert Plastik wird ein laserchirurgisches Verfahren beschrieben, welches hinsichtlich Nachhaltigkeit, Schmerzen und kurzem Heilverlauf der Keilexcision überlegen ist.
Fallbeispiel
In der Praxis Vorstellung eines 14-jährigen Hockeyspielers, der im Jugendtraining wegen rezidivierender Beschwerden und Entzündungen durch Unguis incarnatus bds. ständig das Training abbrechen musste. Empfehlung des Hausarztes, seinen Sport zur Beendigung der rezidivieren Beschwerden dauerhaft aufzugeben oder sich einer Emmert`schen Operation zu unterziehen. Die OP wurde von der Mutter aus eigener Erfahrung aufgrund der narbig alterierten schmalen Restnägel und des erinnerten schmerzhaften Verlaufes für den Sohn abgelehnt. Wir führten eine laserchirurgische laterale Nagelwurzelablation beidseits in LA ambulant in einer Sitzung durch. Im Ergebnis blieb die sichtbare Nagelfläche erhalten, reduziert um die seitlich subcutan einkantenden Nagelanteile und die gelaserten korrespondierenden Nagelmatrixanteile. Das junge Talent konnte den Hockeysport wieder fortsetzen.
Methode
Nach seitlicher Nagelteilentfernung wird bei der Laserbehandlung die laterale Nagelwurzel mittels CO2 Laser mit 10.600 nm Wellenlänge fokussiert mehrschichtig vaporisierend abgetragen. Die Arbeitstemperatur des im Millisekundenbereich supergepulsten Lasers beträgt ca. 150 Grad bei einem Gewebeabtrag von 0,1 mm pro Impuls bei einer Punktgröße von 0,8 mm. Diese Laserpunktgröße ermöglicht einen sehr präzisen Abtrag des zu breiten Wurzelanteiles. Durch die schnelle Impulsfolge wird eine thermische Schädigung des benachbarten Gewebes vermieden. In unserer Praxis konnten wir in den letzten 20 Jahren ca. 10.000 Patientenbehandlungen auch überregional durchführen.
Fazit
Die Laserbehandlung ist als präzise mimimal invasive Methode mit ca. 95 % Rezidivfreiheit nicht nur nachhaltiger als die Emmert`sche Keilexcision, sondern führt durch ihre Schnittfreiheit zu einem schmerzärmeren Heilverlauf mit schnellerer Wiedererlangung der Sportfähigkeit.
Autoren
In Praxis niedergelassener Chirurg seit 1998 in Frankfurt, Allgemeinchirurgie, ambulante Operationen. www.nagelneu-laser.de