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    Therapie

    Cryotherapie

    Peter StillerBy Peter Stiller5 Mins Read
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    Abb. 1 Neuroreflektorische Kältetherapie (Cryolight) Fig. 1 Cryolight neuroreflex therapy
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    In letzter Zeit und vor allem während und nach dem Kongress „14. Fußballmedizinisches Symposium Hamburg“ am 12.10.24 im Volksparkstadion (ausgerichtet von Prof. Dr. Götz Welsch vom UKE Hamburg und der sportärztezeitung) ist es nach meinen Vorträgen im Rahmen der „guided education“-Serie zu zahlreichen Anfragen bzgl. Kälte- bzw. Cryotherapie gekommen. Daher wurde ich vonseiten der sportärztezeitung gebeten, dass ich das Thema noch einmal etwas genauer darstelle und hoffentlich auch ein wenig mehr Licht ins Dunkel bringe.

    Unter Cryotherapie, die ich und viele meiner sport- und rehamedizinischen Kollegen in der Kombinationstherapie verwenden, verstehen wir vor allem die neuroreflektorische hyperbare CO2-Cryotherapie (Abb. 1). Diese Form der Kältetherapie haben wir im Rahmen der sportärztezeitung bereits 2015 begonnen. Schon damals berichteten wir über die Anwendung und die hervorragenden Ergebnisse primär in Kombination mit Stoßwellentherapie, später zusätzlich noch mit Highpower-Laser­therapie im Zuge der „guided education“ der sportärztezeitung – siehe dazu auch folgende Artikel:

    • Superior combination therapy
    • Kombinationstherapie in der Praxis
    • Neuroreflektorische Kältetherapie
    • Extrem schnelle Regeneration durch Kombinationstherapie

    Bei dieser Thematik können wir sowohl auf aktuelle Literatur als auch signifikant positive Studienergebnisse zurückgreifen. Was für uns aber mindestens genauso wichtig ist, sind unsere sehr umfangreichen und positiven praktischen Erfahrungen sowohl bei Profisportlern als auch bei unseren Alltagspatienten.

    Neuroreflektorische hyperbare CO2-Cryotherapie

    In der regenerativen Medizin muss jede einzelne angewandte Therapieform genau verstanden werden, um diese dann mutig kombinieren und dadurch synergistische Effekte entfachen zu können. Dieser Kurzbeitrag soll auf die besondere Rolle der neuroreflektorischen hyperbaren CO2-Cryotherapie als erfolgreiche physikalische Therapie in der Sportmedizin eingehen. Im Gegensatz zu altbekannten Kältetherapien (mit Kaltwasser, Eis, kühlenden Wickeln, Kältespray, Kühlpacks und Eisschwämmen), wie wir sie von allen Sport- und Spielstätten dieser Welt kennen, nutzt diese  besondere Form der Therapie CO2-Gas, das mit einem Druck von 0,3 bar und einer Temperatur von –78 °C die spezielle Düse des Handstücks verlässt, um in ca. 3 – 5 Sekunden die betroffene Hautstelle auf 0 – 4 °C abzukühlen. Durch diese extreme Kälte in Kombination mit dem Druck wird nicht nur eine lokale, sondern eine systemische Vasokonstriktion erzielt. Es entstehen folgende Effekte:

    Analgetisch Lindert den Schmerz innerhalb von Sekunden

    Antiphlogistisch Stellt die Semi-Permeabilität der Zellwand wieder her und stoppt Entzündung / Ödembild.

    Lymphatisch Gas-Druck + extreme Kälte – vasomotorischer Effekt und anti-ödematös

    Neurologisch Reduzierte Nervenleitung und Übertragung an neuromuskulärer Endplatte dadurch Entspannung der Muskelfasern

    Ein extrem schnell einsetzender und für die weitere Regeneration sehr wichtiger Effekt ist die Wiederherstellung der Semi-Permeabilität der Zellmembran und damit der Zellfunktion sowie das Stoppen der Entzündungskaskade und der damit verbundenen Ödembildung und der Schmerzen. Die zusätzliche lymphatische Wirkung und die starke muskelentspannende Wirkung sind in sehr vielen Situationen in der Praxis hilfreich. Ein im Zusammenhang mit der Wirkung der neuro­reflektorischen hyperbaren CO2-Cryotherapie sehr interessantes, aber noch längst nicht umfassend erforschtes Thema ist der Wirkmechanismus über TRPM8-Kanäle (Transient Receptor Potential Melastatin 8). Diese spielen eine zentrale Rolle bei der Erkennung kalter Umgebungstemperaturen im somatosensorischen System. TRPM8 kommt in einer Untergruppe nichtmyelinierter (C-Typ) Afferenzen vor. Ihr therapeutischer Nutzen wird derzeit mit Hochdruck erforscht.

    Was sagt die Erfahrung?

    Aus meiner langjährigen Erfahrung in der sport- und rehamedizinischen Praxis kann ich mit Überzeugung sagen, dass die neuroreflektorische hyperbare CO2-Cryotherapie (Cryolight) aus meinen individualisierten Therapiekonzepten nicht mehr wegzudenken ist. Die Effekte der Schmerzlinderung, Abschwellung, Temperaturregulation und Muskelentspannung sind eindrücklich, nachhaltig und in fast jedem Fall reproduzierbar. Diese Therapieform ist leicht anzuwenden, durch die sofortige Sicherheits­abschaltfunktion des Geräts (wenn die Temperatur länger als 2s kälter als –2 °C ist) sehr sicher und vor allem eben sehr schnell wirksam. Diese extrem rasche Wirkung kann bei akuten Entzündungen oder Verletzungen der entscheidende Faktor sein, um eine schnelle Regeneration auf den Weg zu bringen. Aber auch bei der Behandlung chronischer Entzündungen möchte ich nie wieder darauf verzichten müssen. Hierbei ist es möglich, den analgetischen Effekt sowohl vor einer Behandlung mit z. B. radialer oder fokussierter extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) zu nutzen, ich favorisiere allerdings die Anwendung nach einer ESWT-Behandlung oder – im Idealfall – Highpower-Laser- + ESWT-Behandlung.

    Hierbei wird der analgetische Effekt des Lasers und die Prostaglandin E2-Hemmung vor der ESWT-Behandlung ausgenutzt, um die Behandlungsenergie und damit die Wirkung der ESWT noch zu verstärken und am Ende durch die Cryo­therapie eine angenehme zusätzliche Schmerzlinderung und Muskelentspannung zu erreichen. Außerdem konnten wir feststellen, dass die manchmal auftretenden teils starken Erstverschlechterungen anderer Therapien (ESWT, Akupunktur, MBST, Akupressur, …) deutlich reduziert werden konnten, wenn zum Abschluss noch die neuroreflektorische hyperbare CO2-Cryo­therapie angewandt wurde. Wir wenden sie sowohl bei starken aller­gischen lokalen Reaktionen (z. B. nach Insektenstichen), allen Arten von (Sport-)Verletzungen, Arthritisschüben, Tendinopathien/Enthesiopathien, Gichtanfällen, früh post-operativ oder auch zur Triggerpunkt-Therapie bei chronischen oder akuten Myogelosen an. Und aus unseren individuellen Kombinationstherapie-Konzepten ist diese Form der Behandlung einfach nicht mehr wegzudenken.

    In diesem Zusammenhang sind Effekte und mögliche Behandlungsstrategien aus folgenden Artikeln ebenfalls sehr interessant und zur Vertiefung zu empfehlen:

    Hyperbaric Gaseous Cryotherapy: Effects on Skin Temperature and Systemic Vasoconstriction (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0003999307012609)

    Effects of microcurrent and cryotherapy on C-reactive protein levels and muscle tone of patients with rotator cuff reconstruction (https://www.jstage.jst.go.jp/article/jpts/30/1/30_jpts-2017-468/_article)

    Fazit und Ausblick

    In diesem Artikel befassten wir uns mit einer der vielversprechendsten Cryo­therapieformen, die es momentan auf dem Markt gibt. Aus meiner Sicht wird diese Art der Cryotherapie noch sehr unterschätzt und ihr wahres Potenzial bei Behandlungen am Stütz-, wie Bewegungsapparat noch längst nicht ausgeschöpft. Oder warum hat noch nicht jeder höherklassige Sportverein ein solches Gerät am Spielfeldrand stehen? Wir werden in Zukunft noch viel über diese Methode und ihre Einsatzmöglichkeiten und auch die Therapiemöglichkeiten über die angesprochenen TRPM8-Kanäle hören und lesen, da bin ich mir sicher. Zahlreiche Beiräte der sportärztezeitung werden Sie natürlich mit den praktischen Erfahrungen, neuen vielversprechenden Kombinationsmöglichkeiten und auch über andere Kältetherapieformen, wie z. B. Ganzkörperkältetherapie oder auch kontinuierliche Kühlung (siehe Abb. 2) stets auf dem Laufenden halten. So folgt ein ausführlicher Artikel über andere physikalische, in der Praxis oft und erfolgreich angewandte Therapien und ihre Kombinationsmöglichkeiten im 1. Halbjahr 2025 in der sportärztezeitung.

    Abb. 2 Kühlpad des Hilotherm-Systems, das zirkumferent um das Knie geht.
    (siehe Artikel Kryotherapie)

    Autoren

    Peter Stiller

    ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Notfallmedizin in der Praxis Allgemeinmedizin Lechhausen & MedWorks – Privatärztliche Praxis, Augsburg. Er ist ehemaliger Mannschaftsarzt des Profiteams des FC Augsburg und wiss. Beirat der sportärztezeitung.

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