Als Orientierungshilfe für potenzielle Antragsstellerinnen und Antragssteller und darüber hinaus für die Wissenschaft und die Sportpraxis hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), gemeinsam mit Prof. Behringer (Goethe-Universität Frankfurt) und Dr. Franz (Universitätsklinikum Bonn), die Entwicklung eines wissenschaftlichen Positionspapiers zum BFR-Training im Leistungssport initiiert.
Das veröffentlichte „Positionspapier zum Blood-Flow-Restriction Training – Mechanismen, Effekte und Sicherheit des Blutflussrestriktionstrainings mit besonderem Fokus auf die Anwendung im Leistungssport“ wurde von einer großen Expertengruppe entwickelt und wird von 10 namhaften Standesorganisationen mitgetragen. Die Inhalte des Positionspapiers wurden auch in einer wissenschaftlichen Session auf dem Sports, Medicine and Health Summit im Juni in Hamburg vorgestellt und diskutiert.
Das BFR-Training erfährt seit einigen Jahren ein gestiegenes wissenschaftliches und sportpraktisches Anwendungsinteresse im Leistungssport. Neben vielversprechenden wissenschaftlichen Belegen zur Wirksamkeit dieser Trainingsmethode sind jedoch auch Hinweise zu medizinischen Implikationen und Kontraindikationen aus der internationalen Forschungsliteratur herauszulesen. Hier sah und sieht das BISp Klärungsbedarf aus Verantwortung gegenüber den Akteuren, vor allem den Athletinnen und Athleten im Leistungssport, deren gesundheitliche Unversehrtheit unbedingt zu bewahren ist.
So entstand das Vorhaben, eine fundierte und belastbare Wissensgrundlage für die weitere Forschung und Praxisanwendung zu entwickeln. Als Ergebnis entstand aus einer großen Expertengruppe ein Positionspapier zum BFR Training, welches als Orientierungsgrundlage für zukünftige Forschungsinitiativen genutzt werden kann.
In der Expertengruppe haben Personen mitgewirkt, die sich in ihrer wissenschaftlichen Karriere mit der BFR-Thematik im Sport auseinandergesetzt haben sowie Vertreterinnen und Vertreter von Standesorganisationen, die die Thematik tangiert.
Das Positionspapier fand darüber hinaus eine sehr breite Akzeptanz, so dass 10 Standesorganisationen mitgezeichnet haben, was den Wert des Papiers nochmal hervorhebt (in alphabetischer Reihenfolge):
- D-A-CH Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE)
- Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
- Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP)
- Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs)
- Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
- Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK)
- Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA)
- Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS)
- Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin (GPS)
- Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT)
Positionspapier zum Blood-Flow-Restriction Training
Für eine optimale Steuerung von Trainingsumfängen und -intensitäten im Leistungssport oder in der Rehabilitation nach Verletzungen und Erkrankungen werden zunehmend neuartige Trainingsmethoden integriert. Das Blutflussrestriktionstraining (engl. Blood-Flow-Restriction Training, BFR) beschreibt eine dieser neuen Trainingsmethoden, bei der es zu einer Anwendung von speziellen Blutdruckmanschetten während der Belastung an den Extremitäten kommt. Das vorliegende Positionspapier zielt darauf ab, eine umfassende Beschreibung der BFR-Trainingsmethode, deren bisher dargestellten Wirkmechanismen und möglichen unerwünschten Wirkungen zu geben.
Quelle: Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Einen Fachartikel zum Thema BFR-Training finden Sie HIER