sportärztezeitung
    Facebook YouTube
    Sonntag, April 2
    Trending
    • Kinesio Taping
    • Präventionssport
    • Belastung, Training & Regeneration
    • Update Injektionstherapie
    • Psychomotorik
    • Boxer’s Elbow
    • Rib Stress Injuries
    • Konsensus-Konferenz 2023/2024: Physikalische und Rehabilitative Medizin
    • Jetzt Print-Abo sichern!
    Facebook YouTube
    sportärztezeitungsportärztezeitung
    • Home
    • Rubriken
      • Therapie
      • Training
      • Operation
      • Ernährung
      • Kardiologie
      • Psychologie
    • Applikationen
    • Experten
      • Autoren
      • Beiräte
      • Expertenprofile
      • Klinikprofile
    • Education & Prophylaxis
      • Termine
      • sportlerzeitung
      • Konzepte & Projekte
      • Studien-Archiv
    sportärztezeitung
    Startseite » Sportmedizinische Leistungsdiagnostik
    Training

    Sportmedizinische Leistungsdiagnostik

    Dr. med. Stefan Pechervon Dr. med. Stefan PecherLesedauer: 4 Minuten
    WhatsApp Twitter E-Mail Facebook Telegram Pinterest LinkedIn
    Teilen
    WhatsApp Facebook Twitter LinkedIn E-Mail Telegram

    Die sportmedizinische Leistungsdiagnostik beinhaltet  Untersuchungsverfahren, die Informationen über Leistungsfähigkeit und  Belastbarkeit eines Athleten liefern. Sie bildet die Basis für  eine individualisierte Trainingsplanung und erlaubt eine optimierte Kontrolle des Trainingsverlaufs. Das Ziel dieser Studie war, die Ergebnisse leistungsdiagnostischer Tests bei nordischen Kombinierern der deutschen Nationalmannschaft untereinander zu vergleichen sowie die Leistungen der Athleten hinsichtlich ihrer Leistungsentwicklung zu evaluieren.  

    Aus den Ergebnissen sollten Konsequenzen für eine möglichst vereinfachte, jedoch genaue Leistungsdiagnostik abgeleitet werden.

    Methodik

    Die Studienpopulation bestand aus 24 nordischen Kombinierern des deutschen Nationalkaders. Diese wurden über einen Zeitraum von fünf Wintersaisons sportmedizinisch betreut. Zur Berechnung der Laktatkurve wurden die Laufgeschwindigkeiten in m / s auf dem Laufband bei Laktatwerten von 2, 3 und 4 mmol / l  aus dem peripheren Blut ermittelt. Zur Bestimmung der individuellen anaeroben Schwelle  wurde das Modell nach Dickhuth verwendet.  In Analogie zum Laktatleistungstest auf dem Laufband wurde bei den Sportlern, die älter als 16 Jahre waren, auch ein Leistungstest auf Skirollern durchgeführt. Dazu wurde der Laktatwert aus dem peripheren Blut des Ohrläppchens in Ruhe und bei Geschwindigkeiten von 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 km / h bestimmt. Zur Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme wurde ein Spiroergometriesystem benutzt und das VO2max in ml / (kg x min) bestimmt. Als statistische Verfahren kamen vor allem Spearman-Rangkorrelationsanalysen und multiple lineare Regressionsanalysen zum Einsatz.

    Ergebnisse 

    Je höher die Laufleistung in Prozent ausfiel, desto eher konnte eine Topplatzierung erreicht werden. Die individuelle anaerobe Schwelle (IAS) und die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) erhöhten sich deutlich mit zunehmender Laufleistung in Prozent. Je höher die  IAS der nordischen Kombinierer war, desto bessere Platzierungen konnten erreicht werden. Die maximale Sauerstoffkapazität und die individuelle anaerobe Schwelle waren positiv miteinander korreliert; mit zunehmender IAS nahm also auch das VO2max zu. Die relative maximale Sauerstoffaufnahme war schwach positiv mit einer verbesserten Platzierung in den Langlaufwettbewerben und im Gesamt-Weltcup assoziiert. Je älter die Athleten waren, umso besser schnitten sie im Gesamt-Weltcup ab. Mit zunehmendem Alter erhöhten sich die Laufgeschwindigkeit [m / s] bei Laktatwerten von 2, 3 und 4 mmol / l, die Laufleistung in Prozent, die maximale Sauerstoffaufnahme und die individuelle anaerobe Schwelle. 

    Den signifikantesten Einfluss auf die Platzierung in den Einzelwettbewerben zeigte die Laufgeschwindigkeit [m / s] bei 4 mmol / l Laktat, also die Laufgeschwindigkeit knapp über der individuellen anaeroben Schwelle. Ein höherer BMI erwies sich als günstig für die Platzierung in den Einzelwettkämpfen. Für die Langlaufwettbewerbe war die Laufleistung in Prozent der wichtigste Faktor. Die individuelle anaerobe Schwelle zeigte keine statistisch nachweisbare Beeinflussung der Platzierung in den Langlaufwettbewerben. Die Laufgeschwindigkeit [m / s] bei 4 mmol / l Laktat zeigte wie schon bei  den  Einzelwettkämpfen ebenfalls einen positiven Einfluss auf die finale Platzierung in den Langlaufwettbewerben. Neben dem Body Mass Index waren die Laufleistung in Prozent und die Laufgeschwindigkeit [m / s] bei 4 mmol / l Laktat die wichtigsten Faktoren für eine gute Platzierung im Gesamt-Weltcup. Die individuelle anaerobe Schwelle übte nach Adjustierung auf die übrigen in die Regressionsanalyse inkludierten Variablen keinen Einfluss auf die Gesamt-Weltcup-Platzierung aus. Die Laktatwerte auf den Skirollern zeigten kaum signifikante Assoziationen mit den Ergebnissen der sportlichen Wettbewerbe. Im Hinblick auf eine vereinfachte Leistungsdiagnostik könnte auf den Laktatleistungstest auf Skirollern am leichtesten verzichtet werden.

    Fazit

    In dieser Studie zeigte die Laufgeschwindigkeit am Laufband [m / s] bei mmol / l Laktat den stärksten und einen von anderen Parametern unabhängigen Einfluss auf die sportlichen Leistungen der nordischen Kombinierer. Unabhängig von der Art der Bestimmung der Laktatschwelle dürfte ein Laktatwert von 4 mmol / l fast immer oberhalb einer fiktiven anaeroben Schwelle liegen, sodass die Verwendung dieses Parameters sowohl physiologisch als auch mathematisch mehr Sinn ergibt als die Verwendung  einer arbiträren individuellen Schwelle. In diesem Sinne kann also die Laufgeschwindigkeit bei 4 mmol / l Laktat als robuster, von mathematischen Modellen unabhängiger und physiologisch sinnvoller Parameter zur Leistungsdiagnostik bei Profisportlern empfohlen werden. Aufgrund dieser Daten wurden die Trainingspläne der Athleten des A-Kaders im Juni 2016 modifiziert. In Zusammenarbeit mit den Bundestrainern Hermann Weinbuch und Ronny Ackermann erstellte ich neue Pläne, bei welchen die forcierten Grundlagenausdauereinheiten (GA 2) in ihrer Intensität angehoben wurden. Die Athleten trainierten hier vermehrt Laufeinheiten und Skirollereinheiten in den Sommermonaten an den jeweiligen Herzfrequenzen ihrer individuellen 4mmol / l Laktatschwelle. Zudem wurden die Trainingseinheiten im unteren Grundlagenbereich (GA 1) in der Intensität  vermindert, in der Dauer der jeweiligen Laufeinheit jedoch deutlich erhöht. 

    Ab der Weltcupsaison 2016 / 2017 wurden die besten jemals erreichten Ergebnisse der deutschen nordischen Kombinierer erzielt. Die Nationenwertung im Weltcup 2017 wurde von den deutschen Athleten mit einem nie bisher erreichten Vorsprung gewonnen. Bei der nordischen Skiweltmeisterschaft im Februar 2017 in Lahti (Finnland) gewannen die deutschen Athleten bei den zwei Einzelwettkämpfen jeweils die Goldmedaille, beim ersten Wettkampf errangen die Athleten sogar einen Vierfachsieg. Zudem  wurden die beiden Teamwettbewerbe gewonnen. Bei den Olympischen Spielen 2018 gewannen die Athleten alle drei möglichen Goldmedaillen, im Einzelwettkampf errangen diese sogar eine Dreifachsieg.

    Autoren

    Dr. med. Stefan Pecher

    ist Facharzt für Chirurgie und Allgemeinmedizin. 2004 eröffnete er seine eigene Praxis in Fichtelberg. Als verantwortlicher Teamarzt der deutschen Ski-Nationalmannschaft betreut er seit 2004 das Weltcupteam im nordischen Skisport bei über 100 Weltcupveranstaltungen, 4 Olympischen Spielen und 10 Weltmeisterschaften.

    01/19
    Teilen. WhatsApp Facebook Twitter LinkedIn Telegram E-Mail
    Vorheriger ArtikelSchwimmer-Schulter
    Nächster Artikel Symposium für Mannschaftsärzte

    Weitere Artikel aus dieser Rubrik

    Training

    Präventionssport

    von Dr. Mischa Kläber
    Training

    Belastung, Training & Regeneration

    von Dr. phil. Saskia Klughardt , Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Bettina Schaar
    Training

    Belastungs- und Regenerationsmanagement

    von Dr. med. Alexander-Stephan Henze

    Kommentare sind gesperrt.

    Geheimnisvolle Triggerpunkte

    Therapie von Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Schmitz

    Leitlinie Gonarthrose

    Therapie von Dr. med. Andree Ellermann, Prof. Dr. med. Mirco Herbort, Prof. Dr. med. Johannes Stöve , Dr. med. Johannes Flechtenmacher

    Elektromyografie

    Training von Simon Roth

    Arterielle Hypertonie

    Kardiologie von Dr. med. Susanne Berrisch-Rahmel

    Patellaspitzensyndrom

    Therapie von Dr. med. Henning Ott

    Sportmedizin für Ärzte, Therapeuten und Trainer

    Rubriken
    • Therapie
    • Training
    • Ernährung
    • Operation
    • Kardiologie
    • Applikation
    • Psychologie
    Jetzt zum Newsletter anmelden

    Mit unserem Newsletter keine Beiträge und Neuigkeiten mehr verpassen.

    Copyright ©thesportGroup GmbH
    • Impressum
    • Datenschutzerklärung

    Geben Sie oben ein und drücken Sie Eingabe, um zu suchen. Drücken Sie zum Abbrechen Esc.