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    Sportmedizinsche Vorsorgeuntersuchung

    Neue S2K-Leitlinie erschienen
    Dr. med. Susanne Berrisch-RahmelBy Dr. med. Susanne Berrisch-Rahmel4 Mins Read
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    Die neue Leitlinie war längst überfällig. Die bestehende S1-Leitlinie „Vorsorgeuntersuchung im Sport“ war von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention DGSP im Jahr 2007 veröffentlicht worden [2]. Ziel dieser neuen Empfehlung [1] ist es, mögliche Risiken, insbesondere fatale Ereignisse, beim Sport zu reduzieren und Folgeschäden durch sportliche Belastung zu vermeiden.

    Zielgruppe und wer untersucht?

    Gesunden Erwachsenen mit oder ohne Behinderung, die Sport treiben oder (wieder) damit beginnen möchten, kann eine sportmedizinische Vorsorgeuntersuchung angeboten werden. Eine sportmedizinische Vorsorgeuntersuchung sollte vor Aufnahme eines intensiveren Sport- und Bewegungsprogramms durchgeführt werden. 

    Diese Leitlinie richtet sich an fachkundige Ärztinnen und Ärzte vorzugsweise mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin. Die Ergebnisse der sportmedizi­nischen Vorsorgeuntersuchung sollen auch für die Ableitung von Bewegungs- und Trainingsempfehlungen genutzt werden. Eine individuelle Beratung
    soll den sportlichen (Wieder-) Einstieg unterstützen.

    Algorithmus der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung [1]

    Inhalte der Sportvorsorgeuntersuchung

    Im Rahmen der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung sollte ein stand­ardisierter Anamnesebogen eingesetzt werden. Dieser sollte folgende Punkte umfassen: 

    • Eigen- und Familienanamnese
    • Sportanamnese
    • Individuelles Risikofaktorenprofil
    • Medikamentenanamnese
    • Ernährungsanamnese
    • Gynäkologische Anamnese
    • Erhebung des Impfstatus
    • Teilnahme und Ergebnisse von bisherigen Vorsorgeuntersuchungen
    • Stattgehabte Operationen und Verletzungen

    Zur Einschätzung des kardiovaskulären Risikos soll ab dem Alter von 35 Jahren ein validierter Score (z. B. Arriba, SCORE2) genutzt werden. Die körperliche Untersuchung umfasst internistische und orthopädische Untersuchungsinhalte und sollte eine komplette körperliche Untersuchung fächerübergreifend beinhalten (Ganzkörperstatus). Das ortho­pädische Screening dient in erster Linie der Risikominimierung in Bezug auf die Verschlechterung eines Vorschadens und der Prävention von Verletzungen und Überlastungen. Gelenkschwellung, -schmerzen, relevante Bewegungseinschränkungen oder Instabilität großer Gelenke sowie Bewegungs- oder Klopfschmerzen der Wirbelsäule mit oder ohne neurologische Defizite sollten einer fachärztlichen Evaluation (vorzugsweise Facharzt für Orthopädie / Unfallchirurgie oder Physikalische und Rehabilitative Medizin) zugeführt werden.

    Anamnese zum Sport bekommt einen hohen Stellenwert 

    In einer Sportanamnese sollten folgender Fragen geklärt werden zu:

    • Frequenz, Intensität, Dauer und Sportarten (Sportausgestaltung)
    • sportliche Vorerfahrungen
    • Ziel der sportlichen Betätigung
    • Umgebungsbedingungen beim Sport wie Hitze, Kälte oder Höhe
    • Beschwerden in Ruhe und bei Belastung
    • individuelles sportbezogenes Risikoprofil 
    • Hilfsmitteln (z. B. Sehhilfen) bzw. Mobilitätseinschränkungen

    Eine Laboruntersuchung mit Bestimmung des kleinen Blutbildes, der Plasmaglukose, des HbA1c und des Lipidstatus, der Leber- / Nierenwerte, der Elektrolytkonzentration sowie des Urinstatus kann bei Bedarf durchgeführt werden. 

    Im Rahmen der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung sollte ein 12-Kanal-Ruhe-EKG durchgeführt werden. Zur Interpretation ist eine Expertise und Kenntnis der internationalen Konsensstandards für die EKG-Interpretation bei Sportlern notwendig [3].

    Ruhe-Ekg für jeden, Echo bei besonderer Konstellation

    Im Rahmen der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung soll eine transthorakale Echokardiographie bei begründetem Verdacht auf eine struk­turelle Herzerkrankung durchgeführt werden. Der generelle Einsatz einer transthorakalen Echokardiographie (TTE) mindestens einmalig wird von Sportkardiologen befürwortet. Vermeintlich bestehe das Problem mangelnder Kenntnisse und Ressourcen für die Durchführung dieser Untersuchung. Eine Notwendigkeit zur Echokardiographie besteht u. a. bei

    • plötzlichem Herztod naher Angehöriger bzw. anamnestisches Vorliegen einer Kardiomyopathie
      in der Familie
    • überstandener Krebserkrankung mit Einsatz einer potenziell kardiotoxischen Chemotherapie
    • belastungsinduzierte Beschwerden, z. B. Atemnot 
    • Auffälligkeiten bei der körperlichen Untersuchung (Herzgeräusche)
    • pathologisches Ruhe-EKG 

    Im Rahmen der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung sollte ein Belastungs-EKG in Abhängigkeit der Untersuchungsbefunde, des individuellen Risikoprofils, möglicher belastungsinduzierter Symptome, der jeweiligen Sportart, des Leistungsniveaus und der Intensität durchgeführt werden.

    Die europäischen sportkardiologischen Leitlinien empfehlen allen -auch älteren-, körperlich inaktiven Personen, die ein intensives Training aufnehmen möchten, eine vollständige klinische Bewertung einschließlich eines ergometrischen Belastungstests [4]. Wichtig ist es, eine maximale Ausbelastung anzustreben (Borg 17 – 20).

    Ergometrie zur Einschätzung der Fitness 

    Die körperliche Fitness kann durch fünf Hauptkomponenten umschrieben werden, wobei im Kontext der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung der Fokus auf der Bestimmung der kardiorespiratorischen und der muskulären Fitness liegt. Zur Bestimmung der körperlichen Fitness spielt die maximal erzielte Leistung in Watt, MET oder als VO2max in der Spiroergometrie neben der Laktatmessung eine wichtige Rolle. Zur Messung der muskulären Fitness kann die Muskelkraft bestimmt werden, z. B. mit Handkraftmessung. Eine sportmedizinische Belastungsuntersuchung kann zur Ermittlung der kardiorespiratorischen Fitness und zur Trainingsempfehlung /-steuerung genutzt werden. 

    Wichtig: Wer sich auf Risiken beim Sport untersuchen lassen möchte, der sollte dann auch sportlich belastet werden.

    Komponenten der körperlichen Fitness [1]

    Fazit: Bewegungs- und Trainingsempfehlungen

    Die Ergebnisse der sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchung sollen für die Ableitung von individuellen Bewegungs- und Trainingsempfehlungen genutzt werden. Auch das individuelle Eigen- und Fremdgefährdungsrisiko soll eingeschätzt und eine mögliche Verschlechterung von Vorschäden berücksichtigt werden.

    Literatur

    [1] Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.: S2k-Leitlinie Sportmedizinische Vorsorgeunter­suchung (AWMF-Reg.-Nr. 066 – 002), Version 1.0 (22.03.2024), https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/066 – 002. 

    [2] Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). S1-Leitlinie Vorsorgeuntersuchung im Sport 2007. https://www.dgsp.de/seite/278046/leitlinie-sportmed.-untersuchung.html.

    [3] Sharma  et al , International recommendations for electrocardiographic interpretation in athletes. Eur Heart J. 2018 Apr 21;39(16):1466-1480. doi: 10.1093/eurheartj/ehw631. PMID: 28329355.

    [4] Pelliccia A, Sharma S, Gati S, Bäck M, Börjesson M, Caselli S, et al. 2020 ESC Guide­lines on sports cardiology and exercise in patients with cardiovas­cular disease. European Heart Journal. 2021;42(1):17 – 96.

    Autoren

    Dr. med. Susanne Berrisch-Rahmel

    ist Fachärztin für Kardiologie, Innere Medizin, Sportmedizin/Sportkardiologie Level 3 mit eigener Praxis (KardioPro) in Düsseldorf. Sie ist Autorin des Buches „Sportherz und Herzsport“. Zusammen mit PD Dr. med. Pascal Bauer (Sprecher der AG32 Sportkardiologie der DGK) und Dr. med Katrin Esefeld (TUM München, Mitglied des Nucleus der AG 32) hat sie als Mandatstragende der Leitliniengruppe die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie-Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) vertreten.

    Foto: © MAX SONNENSCHEIN

    03/24
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