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    Therapie

    Ganzheitliche Mundgesundheit

    Die Kombination aus Guided Biofilm Therapy (GBT)® und einer natürlichen Antientzündlichen Therapie
    Dr. med. dent. Matthias RoßbergBy Dr. med. dent. Matthias Roßberg7 Mins Read
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    Entzündungen in der Mundhöhle, wie Gingivitis und Parodontitis, sind weit verbreitet und können langfristig zu Zahnverlust führen. Neben der professionellen Zahnreinigung gewinnen natürliche entzündungshemmende Substanzen wie u. a. Anthocyane, Boswellia, Kurkuma und Bromelain zunehmend an Bedeutung. Durch ihre entzündungshemmenden, antioxi­dativen und antibakteriellen Eigenschaften können sie die Mundgesundheit fördern und die Heilung von Zahnfleischerkrankungen unterstützen.

    Natürliche Entzündungshemmer in der Mundhöhle: Anthocyane, Boswellia, Kurkuma und Bromelain

    Entzündungen in der Mundhöhle, insbesondere Gingivitis und Parodontitis, werden durch bakterielle Infektionen und immunologische Reaktionen verur­sacht. Natürliche Wirkstoffe wie Anthocyane, Boswellia, Kurkuma und Bromelain zeigen vielversprechende entzün­dungshemmende, antioxidative und antibakterielle Eigenschaften, die eine ergänzende Behandlungsstrategie bieten könnten.

    Anthocyane: Starke Antioxidantien mit entzündungshemmender Wirkung

    Anthocyane gehören zur Gruppe der Flavonoide und kommen u. a. in dunklen Früchten wie Heidelbeeren, Schwarzen Johannisbeeren, Trauben und Rotkohl vor. Sie haben eine doppelte Schutzfunktion:

    Wirkmechanismen

    • Antioxidative Wirkung: Anthocyane neutralisieren freie Radikale und reduzieren oxidativen Stress, der eine wesentliche Rolle bei entzündlichen Prozessen im Zahnfleisch spielt [1].
    • Hemmung entzündungsfördernder Enzyme: Sie blockieren die Cyclooxygenase (COX) und die Lipoxygenase (LOX), die an der Synthese entzündungsfördernder Prostaglandine beteiligt sind [2].
    • Reduktion von Parodontitis-assoziierten Bakterien: Studien zeigen, dass Anthocyane die Vermehrung von pathogenen Bakterien wie Porphyromonas gingivalis und Aggregatibacter actinomycetemcomitans hemmen [3].
    • Förderung der Wundheilung: Durch die Modulation entzünd­licher Signalwege können Anthocyane zur Regeneration des Zahnfleisches beitragen [4].

    Blaubeeren statt Zahnreinigung

    Es wurde gezeigt, dass der tägliche Konsum von 500 g Heidelbeeren Gingivitis signifikant reduzieren kann. Bemerkenswert war, dass die beobachtete Verringerung der Zahnfleischblutung sogar den Effekt einer professionellen Zahnreinigung übertraf und nicht mehr allein durch den „Hawthorne-Effekt“ erklärbar war. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Heidelbeeren ausgeprägte entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, die allein oder in Kombination mit weiteren Mund­­hy­gienemaßnahmen maßgeblich zur Verbesserung der Mundgesundheit beitragen können.

    Widén C. et al. (2015) Consumption of bilberries controls gingival inflammation. Int J Mol Sci.


    Boswellia (Weihrauch): Hemmung von Entzündungsmediatoren

    Boswelliasäuren sind die aktiven Wirkstoffe des Weihrauchs (Boswellia serrata), die entzündliche Prozesse durch verschiedene Mechanismen regulieren.

    Wirkmechanismen

    • Hemmung der 5-Lipoxygenase (5-LOX): Dadurch wird die Produktion von Leukotrienen unterbunden, die eine zentrale Rolle bei der Entzündung der Mundschleimhaut spielen [5].
    • Blockade von Prostaglandin E2 (PGE2): Boswelliasäuren hemmen die Synthese dieses Botenstoffes, der an der Schmerz- und Entzündungsreaktion beteiligt ist [6].
    • Antibakterielle Wirkung: Weihrauch wirkt gegen orale Pathogene wie Streptococcus mutans und Fusobacterium nucleatum [7].
    • Förderung der Wundheilung: Die entzündungshemmenden Eigenschaften tragen zur Regeneration von geschädigtem Gewebe bei [8].

    Kurkuma (Curcumin): Natürlicher Entzündungshemmer und Antiseptikum

    Curcumin, der Hauptwirkstoff von Kurkuma (Curcuma longa), hat starke entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften.


    In einem umfassenden Review wurde anhand ausgewählter tierexperimenteller Studien sowie randomisierter klinischer Studien bereits nachgewiesen, dass Kurkuma u. a. eine Reduktion der folgenden zahnärztlichen Parameter bewirkt: Zahnfleischtaschentiefen, paro­dontalpathogene Keime, Plaque- und Blutungsindex sowie Rötung.

    Forouzanfar F, et al. (2020) Curcumin for the Management of Periodontal Diseases: A Review. Curr Pharm Des.


    Wirkmechanismen

    • Hemmung des NF-κB-Signalwegs: Dadurch werden entzündungs­fördernde Zytokine wie TNF-α
      und IL-6 unterdrückt, die für Parodontitis verantwortlich sind [9].
    • Antibakterielle Wirkung: Curcumin hemmt das Wachstum pathogener Bakterien in der Mundhöhle, darunter P. gingivalis und T. denticola [10].
    • Förderung der Geweberegeneration: Studien zeigen, dass Curcumin die Kollagenproduktion stimuliert und so die Heilung des Zahnfleisches verbessert [11].
    • Reduktion von Zahnbelag: Mundspülungen mit Curcumin haben in Studien eine vergleichbare Wirkung wie Chlorhexidin gezeigt, jedoch ohne Nebenwirkungen wie Verfärbungen der Zähne [12].

    Bromelain: Enzymatische Unterstützung der Wundheilung

    Bromelain ist ein proteolytisches Enzym aus der Ananas, dass entzündungshemmende, abschwellende und wundheilungsfördernde Eigenschaften besitzt.

    Wirkmechanismen

    • Proteolytische Wirkung: Bromelain baut entzündliche Eiweißablage­rungen ab und fördert so die Heilung [13].
    • Verbesserung der Durchblutung: Es reduziert Schwellungen und steigert die Mikrozirkulation, was den Abtransport von Entzündungsstoffen beschleunigt [14].
    • Antithrombotische Eigenschaften: Bromelain löst Fibringerinnsel auf, die z. B. nach Zahnoperationen oder Entzündungen entstehen können [15].
    • Schmerzlindernde Wirkung: Es hemmt schmerzvermittelnde Substanzen wie Bradykinin [16].

    Diese Wirkstoffe bieten eine wissenschaftlich fundierte Unterstützung für die Mundgesundheit und könnten eine effektive Ergänzung zur konventionellen Therapie von Zahnfleischerkrankungen darstellen.

    Integration der natürlichen Wirkstoffe in ein GBT-Protokoll

    Die Guided Biofilm Therapy (GBT) von EMS ist ein wissenschaftlich fundiertes, minimalinvasives Protokoll zur professionellen Zahnreinigung, das Biofilm, Zahnstein effektiv entfernt. In Kombination mit einer entzündungshemmenden Therapie bietet sich ein innovativer Ansatz für eine nachhaltige Mundgesundheit.

    • Diagnose & Aufklärung Untersuchung auf Entzündungen und Empfehlung einer entzündungshemmenden Ernährung.
    • Anfärben des Biofilms Sichtbarmachung für gezielte Reinigung, Kontrolle entzündlicher Bereiche.
    • Patienteninstruktion Tipps zur Mundhygiene, Integration von u. a. Anthocyanen, Boswellia, Kurkuma und Bromelain in die Ernährung.
    • Airflow®-Reinigung Entfernung von Biofilm mit schonender Pulverstrahltechnik, unterstützt durch entzündungs­hemmende Wirkstoffe.
    • Perioflow®-Behandlung Reinigung tiefer Zahnfleisch­taschen, ergänzt durch Boswellia zur Reduzierung von Entzündungen.
    • Piezon®-Ultraschall Entfernung von Zahnstein, während Bromelain die Wundheilung und Durchblutung verbessert.
    • Erneute Kontrolle Überprüfung der Zahnfleisch­gesundheit und der Wirkung der antientzündlichen Maßnahmen.
    • Recall & Nachsorge Regelmäßige GBT-Sitzungen und kontinuierliche Unterstützung durch entzündungshemmende Stoffe.

    Vorteile der Kombination aus GBT und entzündungshemmender Therapie

    • Effektive Biofilmentfernung  Minimiert die Hauptursache von Zahnfleischentzündungen.
    • Natürliche Entzündungshemmung Unterstützt die Heilung durch pflanzliche Wirkstoffe.
    • Schonend & schmerzarm Reduziert Beschwerden und verbessert die Verträglichkeit.
    • Langfristige Mundgesundheit Stärkt das Zahnfleisch und beugt Parodontitis vor.
    • Wissenschaftlich fundierte Synergie Vereint moderne Zahnmedizin mit natürlichen Heilmethoden.

    Fazit

    Die Kombination aus einer Guided Biofilm Therapy und einer gezielten entzündungshemmenden Therapie bietet eine ganzheitliche Lösung zur Förderung der Mundgesundheit. Während GBT die mechanische Entfernung von Biofilm und Zahnstein optimiert, wirken natürliche Wirkstoffe entzündungshemmend und regenerationsfördernd. Dieser Ansatz könnte eine sanfte, aber wirkungsvolle Prävention und Behandlung von Zahnfleischerkrankungen ermöglichen – mit dem Potenzial, langfristig zur Mundgesundheit beizutragen.

    Das Protein-Plus

    Proteine und Parodontalerkrankungen

    Proteine wirken sich auch positiv auf die Parodontalgesundheit aus. Studien zeigten eine inverse Verbindung zwischen der Proteinaufnahme und der Häufigkeit von Parodontitis [17, 18,]. Das Zahnfleischgewebe hat eine der höchsten Umschlagsraten im Körper, und Proteine sind entscheidend für die strukturelle Erhaltung. Schwerer Proteinmangel führt zu Zahnverlust und Parodontal Läsionen [19]. Eine unzureichende Proteinzufuhr wirkt sich negativ auf das Immunsystem, die Wundheilung und die antibakteriellen Eigenschaften des Speichels aus [20]. 

    Informationsmaterial

    • https://sportaerztezeitung.com/rubriken/therapie/17225/ernaehrungszahnmedizin-prophylaxe/
    • https://sportaerztezeitung.com/rubriken/therapie/15725/prophylaxe-therapie-der-modernen-sportzahnmedizin/
    • https://sportaerztezeitung.com/rubriken/kardiologie/11294/schnittstellen-der-sport-und-zahnmedizin/
    • https://sportaerztezeitung.com/rubriken/kardiologie/9196/zahnmedizin-sportzahnmedizin-bedeutung-fuer-sportler/

    Literatur

    [1] Tsuda, T. (2012). „Dietary anthocyanin-rich foods for the prevention of lifestyle-related diseases.“ Journal of Biomedicine and Biotechnology.

    [2] Kong, J. M. et al. (2003). „Anthocyanins: structural characteristics and biological properties.“ The Journal of Phytochemistry.

    [3] Lee, J. H. et al. (2020). „Effects of anthocyanin-rich extracts on periodontal bacteria.“ International Journal of Molecular Sciences.

    [4] Khoo, H. E. et al. (2017). „Anthocyanidins and anthocyanins: beneficial effects and mechanisms of action.“ Oxidative Medicine and Cellular Longevity.

    [5] Ammon, H. P. (2010). „Modulation of the immune system by Boswellia serrata.“ Planta Medica.

    [6] Poeckel, D., & Werz, O. (2006). „Boswellic acids: biological actions and molecular targets.“ Current Medicinal Chemistry.

    [7] Siddiqui, M. Z. (2011). „Boswellia serrata: A potential anti-inflammatory agent.“ Indian Journal of Pharmaceutical Sciences.

    [8] Kimmatkar, N., et al. (2003). „Efficacy and tolerability of Boswellia serrata extract in treatment of osteoarthritis of knee.“ Phytomedicine.

    [9] Gupta, S. C. et al. (2013). „Curcumin: an orally bioavailable blocker of TNF and other pro-inflammatory biomarkers.“ British Journal of Pharmacology.

    [10] Nagpal, M., & Sood, S. (2013). „Role of curcumin in systemic and oral health: An overview.“ Journal of Natural Science, Biology, and Medicine.

    [11] Elburki, M. S., et al. (2017). „Curcumin reduces inflammation and bone loss associated with periodontitis in rat models.“ Journal of Clinical Periodontology.

    [12] Mali, A. M., et al. (2012). „Comparative evaluation of turmeric and chlorhexidine mouthwash in prevention of plaque formation.“ Journal of Indian Society of Periodontology.

    [13] Bhattacharyya, B. K. (2008). „Bromelain: an overview.“ Natural Product Radiance.

    [14] Maurer, H. R. (2001). „Bromelain: biochemistry, pharmacology, and medical use.“ Cellular and Molecular Life Sciences.

    [15] Fitzhugh, D. J., et al. (2008). „Bromelain treatment reduces neutrophil migra­tion.“ Clinical Immunology.

    [16] Secor, E. R., et al. (2005). „Bromelain exerts anti-inflammatory effects via modulation of T cells.“ Clinical Immunology.

    [17] Al-Zahrani, M.S. Increased intake of dairy products is related to lower periodontitis prevalence. J. Periodontol. 2006, 77, 289–294.

    [18] Adegboye, A.R.; Boucher, B.J.; Kongstad, J.; Fiehn, N.; Christensen, L.B.; Heitmann, B.L. Calcium, vitamin D, casein and whey protein intakes and periodontitis among Danish adults. Public Health Nutr. 2016, 19, 503–510. 

    [19] Shimazaki, Y.; Shirota, T.; Uchida, K.; Yonemoto, K.; Kiyohara, Y.; Iida, M.; Saito, T.; Yamashita, Y. Intake of dairy products and periodontal disease: The Hisayama Study. J. Periodontol. 2008, 79, 131–137. 

    [20] Hujoel, P.P.; Lingström, P. Nutrition, dental caries, and periodontal disease: A narrative review. J. Clin. Periodontol. 2017, 44, S79 – S84.

    Autoren

    Dr. med. dent. Matthias Roßberg

    absolvierte ein Studium der Zahnheilkunde in Frankfurt am Main. 2003–2006 wiss. Mitarbeiter, Poliklinik für Parodontologie des Universitätsklinikums Ffm. Seit 2009 niedergelassen in eigener Praxis in Darmstadt. Seit 2008 ist er Tutor/Dozent des Studiengangs „Master Parodontologie und Implantattherapie“, Universitätsklinikum für Zahn­, Mund­ und Kieferheilkunde, Freiburg.

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